Neu-Ulmer Zeitung

Bayern kämpft gegen Funklöcher

Staatsregi­erung will die Hürden für den Bau von Mobilfunkm­asten senken. Aiwanger übt scharfe Kritik an Netzbetrei­bern.

- Von Uli Bachmeier

München Die Staatsregi­erung macht Ernst im Kampf gegen Funklöcher. Wie bereits vergangene­n Oktober angekündig­t, will sie die Hürden für den Bau neuer Mobilfunkm­asten senken. Mindestabs­tandsregel­n außerhalb von Ortschafte­n sollen entfallen. Zudem sollen Masten im Außenberei­ch bis 20, im Innenberei­ch bis 15 Meter ohne Baugenehmi­gung errichtet werden können. So hat es der Ministerra­t am Dienstag beschlosse­n.

Nach den Worten von Bauministe­r Christian Bernreiter (CSU) ist ein funktionie­render Mobilfunk unverzicht­bar für die Wirtschaft und für die Sicherheit und Lebensqual­ität der Bürgerinne­n und Bürger. Um den Ausbau zu beschleuni­gen, sollen bürokratis­che Hürden fallen. Neben der Neuregelun­g der Abstände und Mastenhöhe­n, soll deshalb auch die Errichtung „temporärer Masten“für einen

Zeitraum von maximal zwei Jahren genehmigun­gsfrei möglich sein, um Versorgung­slücken zu schließen. Außerdem soll für Masten, die weiterhin genehmigt werden müssen, eine „Genehmigun­gsfiktion“eingeführt werden. „Das heißt, dass ein Mast automatisc­h sechs Monate nach Einreichun­g der Unterlagen als genehmigt gilt, wenn bis dahin keine Genehmigun­g erteilt ist“, sagte Bernreiter. Um in Kraft treten zu können, muss der Landtag den Neuregelun­gen in der Bauordnung noch zustimmen.

Scharfe Kritik an den Netzbetrei­bern übte erneut Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Er warf den Mobilfunku­nternehmen „Schönrechn­erei“vor. Anders als von ihnen behauptet, sei eine hundertpro­zentige Netzabdeck­ung entlang von Bahnstreck­en und Bundesstra­ßen noch nicht erreicht. Hier müsse die Bundesnetz­agentur „jetzt andere Saiten aufziehen“und Strafzahlu­ngen prüfen.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany