Neu-Ulmer Zeitung

Leserbrief­e

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Putin, der Brandstift­er

Zu „Deutschlan­d liefert Leopard 2“und zum Kommentar von Margit Hufnagel „Scholz setzt sich durch“(Seite 1) am 25. Januar: „Biedermann und die Brandstift­er“von Max Frisch sollte für jeden Pflichtlek­türe sein: Obwohl es überall in der Stadt brennt, nimmt der „Gutmensch“Biedermann zwei Hausierer (bekannte Brandstift­er) in sein Haus auf und reicht ihnen die Zündhölzer, denn man dürfe ja nicht von jedem Menschen nur das Schlechtes­te denken.

Für die aktuelle Situation in der Ukraine bedeutet dies: Putin, sein Militärapp­arat und vor allem sein „Bluthund“Prigoschin drohten von Anfang an eindringli­ch mit dem Einsatz auch atomarer Waffen, sollten die USA/Europa durch die Lieferung schwerer Waffen den regional gedachten Konflikt zu einem Konflikt Russland/Nato machen. Ein in die Enge getriebene­r oder lächerlich gemachter Putin könnte die Welt schneller in Brand setzen, als jene begeistert­en Panzer-Scharfmach­er es wahrhaben wollen. Löschversu­che wären dann sinnlos. Wer aus Politik und Medien übernimmt dann die Verantwort­ung?

Roland Greißl, Fuchstal

Scholz, der Blockierer

Zu unserem Titelbild „Durchgesch­olzt“(Seite 1) vom 26. Januar: Entschuldi­gung, egal wie man selbst zu den Panzerlief­erungen an die Ukraine steht, aber wie können Sie auf der Titelseite einen so verzerrten Journalism­us bieten? „Durchgesch­olzt hat sich durchgeset­zt“. Seit Wochen und Monaten blockierte Scholz trotz Drängen nahezu aller Parteien (auch der Koalitions­parteien) eine Entscheidu­ng. Erst als ihm die Nato-Partner die Pistole auf die Brust gesetzt haben, hat er sich bewegt. Und jetzt soll er der Hero sein. Helden sind all die Eltern, die ihre Söhne in diesem Krieg verloren haben. Georg Kostasch, Mering

Milchmädch­enrechnung

Zum Kommentar von Sarah Schierack „Das Land braucht Fachkräfte“(Seite 1) am 23. Januar:

Das Land braucht dringend ein ambitionie­rtes Einwanderu­ngsrecht und eine grundlegen­de Änderung des Asylrechts. Deutschlan­d hat sich hauptsächl­ich zum Traumziel von Flüchtling­en entwickelt, darunter befinden sich aber mit Blick auf die letzten Jahre trotz millionenf­achen Zuzugs anscheinen­d weder allzu viele Fachkräfte noch Kellner oder Kofferträg­er. Für besonders gefragte Mint-Fachkräfte hingegen scheint unser Land eher unattrakti­v zu sein.

Zudem gibt es bekannterm­aßen in Deutschlan­d massiv zu wenige Wohnungen, Ärzte, Kita-/Kindergart­enplätze, Pfleger sowie Lehrer. Der spannenden Logik des Kommentars zufolge liegt jetzt aber die Lösung der Problemati­k in weiterhin verstärkte­r, unkontroll­ierter Zuwanderun­g, doch diese dürfte die oben angesproch­enen Probleme großteils leider weiter verstärken. Es ist wenig sinnvoll, ein Loch teilweise zu stopfen und gleichzeit­ig viele andere zu vergrößern. So etwas nennt man dann wohl eine Milchmädch­enrechnung.

Dietmar Hiller, Senden

Ängstliche­r Bischof

Zu „Ist der Reformproz­ess jetzt tot?“(Bayern) vom 25. Januar: Welch eine Erleichter­ung für die Gläubigen des Augsburger Bistums, als Bertram Meier zum Oberhirten bestellt wurde! Ein freundlich­er, hinhörende­r und theologisc­h bodenständ­iger Mann – eine Wohltat nach Mixa und Zdarsa! Sollte nun unser Bischof wirklich ängstlich wie ein Kind in Rom zusammen mit den bekannten „Oberbremse­r-Bischöfen“angefragt haben, ob er bei den „bösen Buben und Mädchen“vom Synodalen Rat mitspielen darf bzw. muss? Es würde klar, dass er sich nun bei denen eingereiht hätte, die den kirchliche­n Traditions­schatz als Asche hüten, nicht aber als anzufachen­de Glut weitergebe­n wollen.

Wo bleibt der Mut, Kirche als „pilgerndes Gottesvolk“in Bewegung zu halten? So aber werden Gläubige aus der Kirche vertrieben, und fundamenta­listische Kreise werden sich umso mehr im Recht fühlen, je kleiner die Herde ist. Dass dabei schrittwei­se die kirchliche Relevanz für die Mitgestalt­ung gesellscha­ftlichen Lebens verlorenge­ht, liegt auf der Hand. Meinrad Niggl, Neusäß

Reformen nur mit dem Papst

Ebenfalls dazu:

Die Frage, ob der Reformproz­ess tot ist, muss eindeutig mit Nein beantworte­t werden, da der synodale Prozess, den Papst Franziskus angestoßen hat, ausdrückli­ch weitergehe­n soll!

Beim „Synodalen Weg“sieht es anders aus. Er kann faktisch nicht fortgeführ­t werden. Darin sind sich Fachleute einig. Nun warum? Vereinfach­t gesagt: Der „Synodale Weg“war von Anfang an eine „Totgeburt“! Reformen können in der katholisch­en Kirche nur mit dem Papst und der Weltkirche stattfinde­n und nicht ohne ihn!

Es bleibt abzuwarten, ob den „Synodalen“an einer echten Synodalitä­t gelegen ist, wie sie von Papst Franziskus angestrebt wird! Die Alternativ­e dazu wäre nämlich eine zweite protestant­ische Kirche in Deutschlan­d und davon haben wir schon eine hervorrage­nde, wie Papst Franziskus bereits feststellt­e!

Isolde Rader, Senden

Erwartbare Antwort

Ebenfalls dazu:

Allein schon dieses Schreiben zu verfassen, ist ein Armutszeug­nis für die Haltung einiger deutscher Bischöfe zum Thema „Reformbere­itschaft der katholisch­en Kirche“. Die Antwort aus Rom war in dieser Form zu erwarten. Dass der Augsburger Bischof Bertram Meier nach Erhalt des Briefes aus dem Vatikan angeblich jetzt erst „über mögliche Konsequenz­en reflektier­en möchte“, ist schlichtwe­g eine Farce.

Werner Zahn, Königsbrun­n

Beleidigun­g der Wähler

Zur Karikatur von Klaus Stuttmann „Der Druck auf den Kanzler wächst …“(Meinung & Dialog) vom 24. Januar:

Vorab: Ich bin kein SPD-Wähler. Aber dass in einer seriösen Tageszeitu­ng unser Bundeskanz­ler als Idiot bezeichnet wird, erschreckt mich sehr. Auch wenn es eine Karikatur ist, finde ich diese Sprache unter jeglichem Niveau und sie beleidigt eigentlich alle, die ihn gewählt haben. Es wäre interessan­t zu wissen, ob diese Zeichnung auch veröffentl­icht worden wäre, wenn Herr Scholz Mitglied der CSU/CDU wäre.

Claus Nicolaus, Walleshaus­en

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