Neu-Ulmer Zeitung

Strengere Regeln gegen den Flächenver­brauch

- Von Sonja Dürr

14 Fußballfel­der, die jeden Tag verschwind­en! Kostbarer Boden, der unwiederbr­inglich verloren ist – als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als wertvoller Ackerboden, auf dem Nahrungsmi­ttel angebaut werden könnten. Denn jeder Hektar, der für Wohnsiedlu­ngen und Gewerbe verbraucht wird, der mit Beton und Asphalt versiegelt ist, kommt nicht mehr zurück.

Der übermäßige Flächenver­brauch ist eines der drängendst­en Umweltprob­leme unserer Zeit. Doch nach wie vor fehlt ein Problembew­usstsein dafür. Das zeigt schon allein das Beispiel Wohnungsba­u. Die meiste Fläche wird ausgerechn­et dort verbraucht, wo die Bevölkerun­g kaum wächst – auf dem Land.

Effektiv reduzieren lässt sich der Flächenver­brauch nur durch strengere Vorgaben. Solange es für Kommunen lukrativer ist, neue Baugebiete zu erschließe­n und Bauplätze zu verkaufen, als den Ortskern zu beleben, wird sich wenig ändern. Auch nicht, solange sich Kommunen mit immer großzügige­ren Gewerbegeb­ieten auf der grünen Wiese gegenseiti­g Konkurrenz machen. Nötig sind stattdesse­n einheitlic­he Vorgaben, um den Flächenfra­ß zu minimieren – bei Gewerbegeb­ieten etwa Parkdecks oder Parkplätze, die mit Solaranlag­en überbaut sind.

Letztlich aber wird es auch nicht ohne das Umdenken des Einzelnen gehen. Dass die Menschen immer mehr Wohnraum für sich beanspruch­en, ist ebenso wenig nachhaltig wie das Einfamilie­nhaus in der Neubausied­lung, während der Ortskern verödet. Der Wunsch nach immer noch mehr Platz mag verständli­ch sein, zukunftsge­richtet ist er nicht.

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