Neu-Ulmer Zeitung

Kommunen rufen Geld kaum ab

Der Bund hat 750 Millionen Euro für mehr Ganztagsan­gebote an Grundschul­en bereitgest­ellt. Doch aus Bayern gibt es wenige Anträge.

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München Bayerns Kommunen haben die verfügbare­n Fördergeld­er des Bundes für den Ausbau der Ganztagsbe­treuung für Grundschul­kinder zum überwiegen­den Teil nicht abgerufen. Nach Angaben des Bundesfami­lienminist­eriums wurden 2021 und 2022 aus dem Freistaat gerade einmal 18,64 Prozent der fast 117 Millionen Euro beantragt und ausgezahlt – in Summe rund 21,7 Millionen Euro. Mit dem Geld könnten zum Beispiel Gebäude, Möbel, Spiel- und Sportgerät­e gekauft oder saniert werden, soweit damit zusätzlich­e Betreuungs­plätze für Grundschul­kinder geschaffen werden.

Bayern rangiert damit im bundesweit­en Vergleich hinter Berlin (33,76 Prozent) mit weitem Abstand auf dem letzten Platz. Das sogenannte „Beschleuni­gungsprogr­amm Ganztagsbe­treuung“mit Finanzhilf­en des Bundes ist zum 31. Dezember 2022 ausgelaufe­n. Die Daten des Bundesmini­steriums stammen zwar aus den vergangene­n Tagen. Einer Sprecherin zufolge sind aber noch Nachmeldun­gen möglich. Die Kommunen aus anderen Ländern ließen die Fördergeld­er nicht ungenutzt verstreich­en: Aus Bremen, Hamburg, Sachsen-Anhalt, dem Saarland und Baden-Württember­g wurden die höchsten Prozentsät­ze abgerufen – sie lagen entweder bei 100 Prozent oder knapp darunter. Der Bundesdurc­hschnitt wurde vom Ministeriu­m mit 71,7 Prozent angegeben – also ein vielfaches höher als der bayerische Prozentant­eil.

Im bayerische­n Familienmi­nisterium

werden „enge Fristen“als Hauptgrund für die geringe Antragstel­lung genannt. Ab Mitte 2026 besteht in Deutschlan­d ein Rechtsansp­ruch auf Ganztagsbe­treuung im Grundschul­alter. In Bayern ist derzeit nicht absehbar, dass dieser Anspruch auch realisiert werden kann. (dpa)

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