Sprengungen von Automaten bringen Zündstoff
Die Bilder sind erschreckend. Wo die Geldautomaten-Sprenger zugeschlagen haben, sind in der Regel nicht nur die Schalterhallen verwüstet. Eingangstüren liegen nach den Taten Dutzende Meter entfernt von den Gebäuden, Splitter in weitem Umkreis verstreut. Von einer Explosion dieser Wucht in unmittelbarer Nähe geweckt zu werden, ist kein Vergnügen.
Den Tätergruppen ist nur schwer beizukommen – sie sind innerhalb weniger Minuten fertig und fliehen mit den Geldkassetten, die sie erbeutet haben. Deswegen setzen Banken und Polizei auf Prävention, damit solche Sprengstoff-Raubzüge gar nicht erst passieren. So schützen sie nicht nur das Eigentum der Bank, sondern auch und viel wichtiger die Menschen, die in unmittelbarer Nachbarschaft, bisweilen sogar Wand an Wand mit den Geldautomaten wohnen. Wenn einzelne Geräte zeitweise nur eingeschränkt nutzbar sind oder eine Zeit lang außer Betrieb bleiben, ist das ein vergleichsweise kleiner Preis für die Sicherheit der Anwohner.
Polizei sowie Banken und Sparkassen stehen dem Problem aber nicht hilflos gegenüber. Es gibt bereits wirksame Schutzmechanismen, die den Tätern das Leben schwer machen – und die Automatensprengungen irgendwann unattraktiv für die Banden machen werden. Kriminelle werden immer neue Wege finden, an das Hab und Gut anderer zu kommen. Auch die hochgefährliche Masche, Geldautomaten zu sprengen, wird irgendwann nicht mehr genutzt werden – weil die Täter bequemere Wege finden, an Bares zu kommen. Bis dahin sind Polizei und Banken gefordert, präventiv aktiv zu werden, um künftig Automatenknacker auszubremsen.
Ein Vorwand dafür, sich noch weiter zurückzuziehen und Automaten dauerhaft abzubauen, dürfen die Sprengstoff-Attacken jedoch nicht sein. Denn für die Kunden vor Ort ist die Möglichkeit, ganz in der Nähe Geld abheben zu können, oft eines der wichtigsten Argumente für die regionale Bank. Diesen Vorteil aufzugeben, würde ebenfalls eine Menge Zündstoff in die Region tragen – und der wäre nicht minder explosiv.