Neu-Ulmer Zeitung

Auch kleine Spieler können ein Double-Double

Yago dos Santos glänzt beim Sieg gegen Brescia mit 18 Punkten und zehn Korbvorlag­en.

- Von Pit Meier

Brescia/Ulm Es scheint sich noch nicht überall in Europa herum gesprochen zu haben, dass Yago dos Santos kaum englisch kann. Nachdem Ratiopharm Ulm das Spiel des Basketball-Eurocups im norditalie­nischen Brescia mit 85:72 gewonnen hatte, wurde der brasiliani­sche Spielmache­r des Bundesligi­sten für ein Interview vor die Kamera gebeten und er sagte ein paar Sätze auf Portugiesi­sch. Verstanden hat kaum jemand etwas, aber es ist davon auszugehen, dass Yago seine Zufriedenh­eit artikulier­te. Die mit der Leistung seiner Mannschaft und die mit der eigenen Vorstellun­g.

Yago lieferte im Eurocup ein sogenannte­s Double-Double ab, also zweistelli­ge Werte in zwei statistisc­hen Kategorien. Meistens sind das Punkte und Rebounds, doch das ist für einen 1,75 Meter kleinen Basketball-Zwerg normalerwe­ise ein Ding der Unmöglichk­eit. Aber die 18 Zähler des Brasiliane­rs und seine zehn Korbvorlag­en, die ergeben eben auch ein Double-Double.

In Sachen Play-offs kann den Ulmern im internatio­nalen Wettbewerb anders als in der Bundesliga nach diesem Erfolg eigentlich nicht mehr viel passieren. Der Sieg gegen Brescia war der siebte im zwölften Spiel für den Bundesligi­sten, der zudem eifrig Direktverg­leiche sammelt. Den gegen Brescia

haben die Ulmer nach der 90:98-Niederlage nach Verlängeru­ng im Hinspiel jetzt auch, nun lockt ein noch größeres Ziel: Ein Platz unter den Top-Vier in der Gruppe nach der Vorrunde und damit das Heimrecht im einzigen Achtelfina­lspiel des Basketball­Eurocups.

Bis etwa Mitte des zweiten Viertels sah es für die kleine Gruppe mitgereist­er Fans des Bundesligi­sten noch nicht danach aus, als würde sich der Trip in die Lombardei für sie lohnen. Brescia erspielte sich auch ohne die beiden verletzten Ex-Ulmer Troy Caupain und John Petrucelli eine Zwölfpunkt­eFührung (36:24), mit einem 9:0-Lauf kam Ulm aber bis zur großen Pause wieder auf Schlagdist­anz heran (39:36).

In Halbzeit zwei klappte es dann plötzlich auch von draußen ganz vorzüglich: Die Ulmer Dreierquot­e stieg von zuvor mäßigen 23 auf starke 47 Prozent, Robin Christen und Brandon Paul versenkten jeweils vier Distanzwür­fe, insgesamt traf Ulm in diesem Spiel 16 Dreier. Dennoch war bei einer 58:55-Führung für Ulm vor dem Schlussabs­chnitt noch nichts entschiede­n, dem 27:17-Lauf des Bundesligi­sten im letzten Viertel hatte Brescia dann aber nichts mehr entgegenzu­setzen.

Ratiopharm Ulm: Yago (18 Punkte),

Paul (15), Christen (13), Caboclo (10), Jallow (10), Hawley (9), Nunez (6),

Klepeisz (2), Fuchs (2), Zugic.

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