Die Lage ist bierernst
Die Halbe für sieben Euro fünfzig? Was die Republik jetzt braucht, ist ein Bierpreisdeckel!
Wenn die Maß leer bleibt, ist für einen echten Bayern das Maß voll. Insofern können wir angesichts der aktuellen Nachrichtenlage für nichts mehr garantieren: Deutschlands Brauer warnen vor einer hochprozentigen Preisexplosion. Von bis zu 7,50 Euro für eine Halbe Bier in der Kneipe ist die Rede. Sieben Euro fünfzig!
Das mag man andernorts womöglich nüchtern zur Kenntnis nehmen, wird ja schließlich alles teurer. Aber wir sind ja hier nicht andernorts, sondern im Land des bayerischen Reinheitsgebots, der Stammtische, Frühschoppen und der Biergärten. Dort, unter Kastanien, wo der Presssack wohnt, weiß wie rot, und der Maikäfer gemächlich vor sich hin propellert, da ist der Bayer ganz bei sich. Oder, um es mit dem großartigen Gerhard Polt zu sagen: „Beim Bockbier weiß ich, da hab ich meine acht Prozent, die krieg ich heute bei keiner Sparkasse.“Doch wenn er dann aufkommt, der unvermeidliche Durst, und wenn er dann aus rein monetären Gründen nicht gestillt werden kann, dann ist es ganz schnell vorbei mit der bajuwarischen Gemütlichkeit.
Soll bloß keiner den Grant unterschätzen, den eine solch himmelschreiende Ungerechtigkeit in einem Bayern erzeugen kann. Wutwinter
nichts dagegen! Wo also bleibt der Aufschrei? Warum hilft der Staat zwar Energieriesen in NRW, aber nicht dem bayerischen Brauer? Wo sind der Hubert Aiwanger und seine Politik vom gesunden Menschenverstand, wenn man sie wirklich mal braucht?
Der Bierpreisdeckel muss die neue Spritpreisbremse werden, bevor Hopfen und Malz verloren sind und dem Fass der Kronkorken ausgeschlagen wird. Oder so ähnlich halt. Jedenfalls besteht akuter Handlungsbedarf. Wenn die CSU bei der Landtagswahl nicht im Promillebereich landen will, sollte Markus Söder das Thema zur Chefsache machen. Servus Staatskanzlei, die Lage ist bierernst!