Neu-Ulmer Zeitung

Ein Gefühl, das Lust auf mehr macht

Nach dem 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengla­dbach will FCA-Trainer Enrico Maaßen auch beim SC Freiburg punkten. Außerdem gibt es aus der Vorrunde noch etwas gutzumache­n.

- Von Robert Götz

Augsburg Es war ein Gefühl, dass Enrico Maaßen so schon lange nicht mehr hatte. Eine Spieltagsp­ressekonfe­renz mit einem Sieg im Rücken. Bevor der FC Augsburg am Mittwochab­end Borussia Mönchengla­dbach mit 1:0 (0:0) besiegte, datierte der letzte Sieg vom 2. Oktober. Damals gewann der FCA auf Schalke mit 3:2. „Es fühlt sich gut an“, sagt Maaßen nun am Freitag im Pressekonf­erenzraum in der WWK-Arena vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim SC Freiburg. „Und die Art und Weise des Siegs ist umso schöner.“

Denn der FCA war gegen Gladbach die dominieren­de Mannschaft. Dass der FCA mit diesem Sieg die Vorrunde mit 18 Punkten nur wenige Zentimeter von der Abbruchkan­te zu den Abstiegspl­ätzen entfernt beendet hat, war am Mittwoch nicht zu spüren. Maaßen hätte das Glücksgefü­hl gerne länger ausgekoste­t, in einer englischen Woche geht das aber nicht: „Der einzige Wermutstro­pfen ist: Man kann sich nur kurz freuen.

Aber das ist auch gut, weil wir den Schwung mitnehmen wollen.“

Hinein in das neue Stadion des SC Freiburg, das im Oktober 2021 eröffnet wurde. 34.700 Zuschauer haben Platz, rund 2.000 Augsburger Fans werden den FCA am Samstag in den Breisgau begleiten. Es ist das erste Mal, dass der FCA im Europa-Park-Stadion, das rund 76 Millionen Euro gekostet hat, antritt. Der FCA hatte die Ehre, Vergnügen war es keines, das letzte Spiel im alten Dreisamsta­dion bestreiten zu dürfen. Der FCA erwies sich am 26. September 2021 als würdiger Gast, verlor mit 0:3. Danach rückten die Möbelpacke­r an.

Der Umzug vom Stadtteil Waldsee hinaus an den Freiburger Flughafen hat den SC sichtlich gutgetan. Seitdem haben sich die Freiburger im vorderen Tabellendr­ittel festgekral­lt. In dieser Saison steht die Mannschaft von Trainer Christian Streich auf Rang sechs.

Am Mittwoch machte man die 0:6-Packung beim VfL Wolfsburg zum Start nach der Winterpaus­e mit einem 1:1 gegen den Tabellenzw­eiten Eintracht Frankfurt schnell wieder vergessen. Maaßen zeigte sich beeindruck­t: „Sie hatten 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Sie sind sehr zweikampfs­tark, giftig, sehr gut organisier­t. Sie wissen genau, was sie können und lassen sich auf wenig Sperenzche­n ein. Auch bei Standards haben sie eine hohe Qualität. Das ist eine wirkliche Topmannsch­aft.“

Dies bekam der 38-jährige Bundesliga-Neuling bei seinem Debut gleich zu spüren. Am 1. Spieltag verlor Maaßen mit dem FCA zu Hause 0:4. Das ist lange her.

Gerade in der Winterpaus­e hat sich beim FCA viel verändert. Maaßen hatte ungewöhnli­ch lange Zeit mit seinen Spielern zu arbeiten. Zudem sorgte die sportliche Leitung mit fünf jungen, talentiert­en Neuzugänge­n für eine Blutauffri­schung. Der Auftakt zur Rückrunde in Freiburg soll ein Neustart sein: „Wir haben seither die Art und Weise, aber auch das System verändert. Wir sind viel weiter und gefestigte­r und stehen auch personell anders da. Ich glaube schon, dass wir jetzt eine andere Mannschaft sind als in der Hinrunde zu diesem Zeitpunkt“, sagte Maaßen mit viel Überzeugun­g.

Ob Maaßen, der weiter auf Ruben Vargas und Irvin Cardona verzichten muss, die Startelf verändern wird, ließ er am Freitag vor dem Abschlusst­raining offen. „Auf der ein oder anderen Position kann es sein, dass wir Frische hereinbrin­gen. Es spricht aber auch nichts dagegen, mit derselben Mannschaft wie gegen Gladbach aufzulaufe­n.“Eher viel dafür.

Maaßen sieht sich für das Duell mit seinem Trainerkol­legen Christian Streich, 57, gut vorbereite­t. Der hatte in Augsburg mit einem 4-4-2-System gewonnen, am Mittwoch gegen Frankfurt spielte er im 3-4-3. „Ich glaube, wir kriegen beides ganz gut hin“, sagt Maaßen.

Für ihn ist Streich in Sachen Vereinstre­ue und sportliche Entwicklun­g ein Vorbild. „Er hat den SC, der vorher eine Fahrstuhlm­annschaft war, zu einem Topklub geformt.“Genau das hat Maaßen mit dem FCA vor. „Ich möchte etwas gestalten, entwickeln, für etwas stehen.“Deswegen hat er beim FCA für mindestens drei Jahre unterschri­eben. Streich hat in Freiburg dazu etwas länger gebraucht. Er trainiert die Profis seit 2011.

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