Unverzichtbar für den Vereinssport
Sie mähen Woche für Woche den Fußballplatz, waschen Trikots, übernehmen als Trainer Verantwortung, sitzen bei Heimspielen im Kassenhäuschen oder grillen Würstchen. Es sind klassische Musterbeispiele des Ehrenamts. Ohne solche Helferinnen und Helfer würde es nicht gehen. Nicht nur im Sport. Und es ist ausgesprochen wichtig, dass es Aktionen wie die der Fußballverbände gibt, die seit 25 Jahren das Ehrenamt fördern und auf vielfältige Weise Danke sagen.
Jonas Esterl, Präsident des Sportkreises Alb-Donau/Ulm, hat es beim Ehrungsabend des Fußballbezirks Donau/Iller ziemlich treffend formuliert. Die Sportvereine, sagte er, seien das Herz der Gesellschaft, die Ehrenamtlichen die natürlichen Herzschrittmacher. Alles baut auf dem freiwilligen Engagement auf. Selbst der Profisport. Denn auch diejenigen, die heute viel Geld mit Sport verdienen, haben einmal klein angefangen beim Verein vor der Haustür. Trainiert und unterstützt von Menschen, die den Laden ausschließlich mit Herz und Verstand am Laufen halten.
Der DFB fährt in seiner Werbekampagne für das Ehrenamt beeindruckende Zahlen auf und spricht vom „wertvollsten Kader der Welt“: Rund 1,7 Millionen Ehrenamtliche sind im deutschen Fußball tätig. Mit der Sozialrendite, die sich mit der Bewertung des gesellschaftlichen Mehrwerts durch Projekte beschäftigt, wird beziffert, wie sehr die Gemeinschaft vom Amateurfußball profitiert. Unter dem Strich kommen in der Rechnung des Fußballbunds für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Gesundheit Einsparungen und Leistungen von 13,9 Milliarden Euro zusammen. Würde man jede Ehrenamtliche und jeden Ehrenamtlichen standesgemäß entlohnen, käme man auf einen Wert der Arbeitskraft in Höhe von 2,16 Milliarden Euro. Unbezahlbar!
Die Zeiten ändern sich aber auch. Die lebenslange Ehrenamtskarriere gibt es nicht mehr. Helferinnen und Helfer sind teilweise nur noch bereit, sich zeitlich befristet und projektbezogen einzubringen. Viele Vereine schlagen Alarm, dass während der Corona-Zeit viele Engagierte abgesprungen sind. Gleichzeitig besteht aber ein ganz großer Nachholbedarf an Bewegung nach den Jahren der Pandemie und Einschränkungen. Auch die Politik ist da gefordert.
Gemeinsame Aufgabe muss es sein, die Wertschätzung und Anerkennungskultur für das freiwillige Engagement weiter zu verbessern, abergleichzeitig die bürokratischen Hürden zu minimieren und den Paragrafendschungel zu lichten.