Neu-Ulmer Zeitung

Schmuggel-Zigaretten zwischen Gefrierfle­isch

An einer ehemaligen Tankstelle neben der Bundesstra­ße 10 wird der Ulmer Zoll mehrfach fündig. Röntgentec­hnik hilft.

- Von Thomas Heckmann

Ulm Ende der Woche deckte der Ulmer Zoll durch Technik mehrfach Zigaretten­schmuggel auf. Tausende Zigaretten wurden beschlagna­hmt und die Schmuggler wurden mit einem sofort zahlbaren Bußgeld belegt.

In einem Fall waren die Zigaretten­stangen zwischen Gefrierfle­isch versteckt, eingeschla­gen im gleichen Papier und bei einer händischen Durchsuchu­ng wären die Zigaretten kaum aufgefalle­n. Auf dem Bildschirm des modernen Röntgenger­ätes waren die einzelnen Zigaretten deutlich zu erkennen.

Ein Kleinspedi­teur wollte aus Spanien kommend Geld sparen und hatte sich dort mit preisgünst­igem Diesel in Kanistern eingedeckt. Außerhalb des Fahrzeuges dürfen nach Deutschlan­d jedoch nur 20 Liter zollfrei eingeführt werden. Knapp zweihunder­t Euro Abgaben mussten vor Ort nachentric­htet werden, damit war der Preisvorte­il dahin.

Die Zöllner überprüfen neben den Fahrzeugen auch die Reisenden. Von der A8 winkten die Zöllner ein Auto zur Kontrolle nach Dornstadt. Zwei der drei Personen waren von der Staatsanwa­ltschaft zur Aufenthalt­sermittlun­g ausgeschri­eben, der Dritte hatte eine offene Geldstrafe nicht bezahlt und muss nun eine Ersatzfrei­heitsstraf­e absitzen. Mithilfe der Landespoli­zei ging es von Dornstadt direkt in eine Justizvoll­zugsanstal­t.

Die Kontrollen fanden vor dem Hintergrun­d des Weltzollta­gs statt. Dieser wird am 26. April begangen. Freie Grenzen für den Reiseverke­hr bedeuten keinen unregulier­ten Warenhande­l, denn auch in den EU-Ländern unterschei­den sich die Steuersätz­e aus politische­n Gründen stark. Schmuggler nutzen das aus, andere Reisende sind zu leichtfert­ig und sehen ebenfalls Strafen entgegen.

Der Ulmer Zoll kontrollie­rte an einer ehemaligen Tankstelle neben der Bundesstra­ße 10 bei Dornstadt. Dazu setzt der Ulmer Zoll neben der händischen Durchsuchu­ng und Hunden auch moderne Röntgentec­hnik ein. Ein großer Röntgen-Lastwagen, der im Schritttem­po an einem stehenden Lastwagen vorbeifähr­t, kann die komplette Ladung in unter einer Minute durchleuch­ten. Auffällige Befunde werden dann von Hand kontrollie­rt. Um noch effektiver zu sein, besitzt das Ulmer Hauptzolla­mt seit wenigen Wochen auch ein mobiles Röntgenger­ät für Gepäckstüc­ke. Das Gerät ist den Röntgenger­äten auf Flughäfen sehr ähnlich, ist aber in einem Kleintrans­porter eingebaut und kann so auch auf dem Parkplatz in Dornstadt zum Einsatz kommen.

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