Sie sind echte Vorbilder in ihren Vereinen
Der Fußballbezirk Donau/Iller zeichnet besonders engagierte Ehrenamtliche aus
Neu-Ulm Das Preisgeld haben sie schon verplant. „Es wird nicht in eine Sondertilgung fließen“, meint Stephan Daumüller lachend. Vielmehr sollen künftige Helferfeste damit finanziert, vielleicht auch der eine oder andere Wunsch der Fußballer erfüllt werden. Wobei es an Equipment zunächst nicht mehr mangeln sollte. Denn als Bezirkssieger des Vereinsehrenamtspreises hat der TSV Kellmünz beim Ehrungsabend des Fußball-Bezirks Donau-Iller im Ulmer Bantleon-Forum nicht nur einen Scheck über 1000 Euro überreicht bekommen, sondern auch Sportshirts und jede Menge Trainingshilfen. „Ihr werdet für die Heimfahrt ein großes Auto brauchen“, witzelte Ehrenamtsbeauftragter Ralph Hamann.
Die Kicker des TSV Kellmünz haben sich diese Auszeichnung redlich verdient. Miteinander haben sie in Kellmünz eines der größten Projekte realisiert, das es im Ort jemals gab. Vereine, Bürgerinnen und Bürger haben weit mehr als 8000 ehrenamtliche Stunden in den Bau der neuen Sporthalle mit Multifunktionsraum und die Sanierung des Musikerheims gesteckt. Auch Fabian Grimm gehört zum Projektausschuss, er erläuterte den Gästen beim WFV-Ehrungsabend die Herausforderungen beim Bau und erzählte stolz: „Es gibt bereits Vereine, die sich bei uns informieren, wie man so ein
Projekt in Eigenregie stemmen kann.“Die Kellmünzer sind zu Vorbildern geworden. „Auch zu Vorbildern für freiwilliges Engagement. Das Ehrenamt ist die unverzichtbare Basis für den Fußball in unseren Vereinen. Das soll auch entsprechend gewürdigt und wertgeschätzt werden“, sagte Bezirksvorsitzender
Hans-Peter Füller. Auf dem zweiten Platz landete die SSG Ulm 99, Füllers Heimatverein. Präsident Anton Walter nahm den Preis entgegen. Auch in Gögglingen wurde viel Freizeit in die Neugestaltung des Sportgeländes investiert.
Auch besonders engagierte Einzelpersonen wurden für die Arbeit in ihren Klubs geehrt. Zum Beispiel Lukas Aust. Der 18-Jährige vom SV Nersingen ist Bezirkssieger bei „Fußballhelden – Junges Ehrenamt“, einem Förderpreis des Deutschen Fußballbunds (DFB).
Seit einigen Jahren ist er in seinem Verein quasi auf allen Ebenen dabei, trainiert die E-Jugend, kickt selbst in der ersten Mannschaft und packt bei allen Festivitäten und Aktionen des Sportvereins tatkräftig mit an. „Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit“, sagte Aust. Sein Lohn: Mit vielen anderen Bezirkssiegern darf er sich nun eine Woche lang in theoretischen und praktischen Lerneinheiten in Spanien weiterbilden. Und der Spaß kommt dort freilich auch nicht zu kurz.
Bereits seit 1997 bedankt sich der DFB auch über seine „Aktion Ehrenamt“bei freiwilligen Helferinnen und Helfern. Bezirkssieger in diesem Jahr wurde Moritz Schweizer. Der 34-Jährige ist Fußball-Abteilungsleiter beim TSV Langenau und hat zusammen mit seinen Mitstreitern zuletzt unter anderem ein Brunnen-Projekt vorangetrieben, um die Plätze nachhaltig bewässern zu können.
Als Verfechter des Ehrenamts outete sich bei der Veranstaltung auch Thomas Wörle, Cheftrainer des SSV Ulm 1846 Fußball. Er sagte: „Auch an der Grenze zwischen Profi- und Amateurfußball haben wir viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Sie sind Vorbilder für uns alle, die guten Seelen, die überall gerne anpacken.“