Gute Jobchancen
So klappt der Einstieg in die Pflege
Die Personalnot in der Pflege ist in Deutschland teils riesig – und sie könnte sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Wer sich für eine Tätigkeit in der Pflege interessiert, hat also beste Aussichten, auch einen Job zu bekommen. Doch welche Wege führen in den Beruf? Ein Überblick.
Hilfskräfte im Pflegebereich: Hilfskräfte helfen Pflegebedürftigen beim Aufstehen, begleiten sie zur Toilette und helfen auf Stationen im Krankenhaus bei der Essensverteilung. Zudem räumen sie in Patientenzimmern auf – und assistieren Pflegefachpersonal beispielsweise beim Besorgen von Wäsche. Hilfskräfte arbeiten in Krankenhäusern sowie in Pflege- und Altenheimen, aber auch bei ambulanten Pflegediensten.
Die formalen Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Hilfskraft sind vergleichsweise niedrig. „Ein Hauptschulabschluss ist nicht erforderlich, aber sicherlich hilfreich“, sagt Prof. Christel Bienstein vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe. „Die meisten Arbeitgeber erwarten aber zumindest den Besuch eines Lehrgangs“, erklärt Anke Jürgensen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Ein solcher Lehrgang, den anerkannte Organisationen wie etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder die Johanniter anbieten, gliedert sich in einen theoretischen Teil sowie ein Pflegepraktikum und umfasst insgesamt 250 bis 500 Stunden.
Qualifizierte Pflegehelfer und Pflegeassistenten: Sie gibt es neben Hilfskräften. Tätig sind sie in Krankenhäusern und Heimen oder bei ambulanten Diensten. „Als Pflegehelfer beziehungsweise Pflegeassistent ist qualifiziert, wer eine ein- bis zweijährige Ausbildung nach Landesrecht absolviert hat“, erklärt Anke Jürgensen. Das Ausbildungsprofil ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Qualifizierte Pflegehilfskräfte unterstützen beispielsweise bei der Körperpflege, helfen beim Anziehen von Stützstrümpfen oder begleiten im Krankenhaus Patienten beispielsweise zum Röntgen.
Ausbildung zu Pflegefachpersonen: Die klassische Ausbildung zur Pflegefachperson dauert drei Jahre. Voraussetzung ist eine zehnjährige Schulausbildung. Seit 2020 gehören die früher getrennten Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege der Vergangenheit an.
Alle Azubis im Pflegebereich absolvieren die ersten zwei Jahre der generalistischen Ausbildung gemeinsam. Im dritten Ausbildungsjahr haben Azubis dann die Wahl: Entweder setzen sie die generalistische Ausbildung fort und erlangen die Berufsbezeichnung „Pflegefachmann/ frau“. Oder sie legen ihren Schwerpunkt auf die Pflege von älteren Menschen oder die Versorgung von Kindern – in solchen Fällen erwerben sie einen Abschluss als „Altenpfleger/in“oder „Gesundheitsund Kinderkrankenpfleger/ in“.
Pflegefachpersonen haben vielseitige Aufgaben. Sie betreuen Patienten in stationären oder ambulanten Versorgungsbereichen pflegefachlich eigenständig, ihnen zur Seite stehen dabei häufig Hilfskräfte. Pflegefachpersonen versorgen Wunden, legen Verbände an und setzen medizintechnische Geräte, wie etwa Überwachungsmonitore oder Beatmungsgeräte, ein. Sie geben Medikamente aus, erstellen Pflegedokumentationen und Dienstpläne oder führen beispielsweise Patientenakten. „Vorrangig ermitteln sie den Pflegebedarf eines Patienten oder einer Patientin“, so Anke Jürgensen. Sie planen Maßnahmen, führen sie durch und sichern die Pflegequalität. Außerdem unterstützen sie die Ärztinnen und Ärzte etwa bei der Diagnostik.
Übrigens: Auch eine akademische Ausbildung zur Pflegefachperson ist möglich. Bei den primärqualifizierenden Studiengängen „Pflege“lernen Studierende wissenschaftlich fundiert und selbstständig Menschen in jedem Alter zu pflegen und zu versorgen. Wer einen solchen Studiengang absolviert, erwirbt zum Berufsabschluss den akademischen Bachelor-Grad. tmn
DATEN ÜBERPRÜFEN
Mit der Aufnahme der ersten Beschäftigung erhalten Be rufsanfänger ihren Sozialversi cherungsausweis. Darauf ent halten: der Rentenversiche rungsträger, Vor und Nach name des oder der Versicher ten, gegebenenfalls der Ge burtsname. Außerdem die Versicherungsnummer, die ein Leben lang gültig bleibt. Die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin weist darauf hin, dass die persönlichen Da ten genau überprüft werden sollten. Denn nur wenn alle Angaben stimmen, werden die Beiträge für die spätere Rente auch von Anfang an richtig verbucht. dpa/tmn