Neu-Ulmer Zeitung

Dreh mit Tieren: Fell und Futter am Film-Set

Wer einen Film dreht, kann Schauspiel­enden sagen, was sie machen sollen. Bei Tieren geht das nicht. Dafür braucht es extra Trainer.

- Von Oliwia Nowakowska

Hier fliegt eine Couch, dort wuseln mehrere Kinder herum und dazwischen befinden sich auch noch Tiere. Am Set zum Film „Die unlangweil­igste Schule der Welt“herrscht jede Menge Trubel. Das ist für die tierischen Schauspiel­er eine Herausford­erung. Besonders Katzen sind normalweis­e scheu und mögen es nicht, wenn so viel los ist.

Doch Tiertraine­r Marco Heyse hat die passende Katze für den Film gefunden, eine rote Bengalkatz­e namens Winnie. Heyse erklärt: „Bei Katzen muss man wirklich gucken, dass man die Richtige findet. Das ist dann so eine von 100, die geeignet und belastbar ist.“Für Filme suche er nach Katzen, die selbstbewu­sst sind und sich nicht immer verstecken wollen. „Vor allen Dingen muss die Katze ein bisschen eine Rampensau sein, die sich einfach in fremder Umgebung auch sicher fühlt“, sagt er.

Im Film spielt Winnie die Katze Knutschkug­el, das ist die Wegbegleit­erin von Frieda. Das Mädchen ist neu auf eine Schule gekommen, auf die wohl langweilig­ste Schule der Welt. Dort trifft sie ihren Klassenkam­eraden Maxe, den sie zunächst gar nicht mag und mit dem sie sich streitet. Doch dann taucht der geheimnisv­olle Inspektor Rasputin Rumpus auf und schickt die Schule auf Klassenfah­rt. Dabei sollen die Kinder ihre Kuscheltie­re mitbringen! Frieda und Maxe wählen ihre echten Tiere aus: Frieda ihre Katze Knutschkug­el und Maxe seinen Hund Makkaroni. Beide Tiere haben in dem Film ihre Szenen, in denen sie kleine Stars sind.

Makkaroni wird von Labrador Ida gespielt. Der Hund sorgt schon am Anfang für Verwirrung, als ein Garten überflutet wird. Makkaroni sei da nicht ganz unschuldig, sagt Tiertraine­r Marco Heyse. „Er muss auch viel schwimmen und kommentier­t immer mal wieder das Geschehen.“Die Katze hingegen hat ihren besonderen Moment nicht im Wasser, sondern in der Luft. Herr Heyse erklärt: Sie geht verloren und wird dann auf einem Kronleucht­er wiedergefu­nden. Das sorgt für riesige Aufregung. „Das hat am Ende dazu geführt, dass ein richtiges Loch im Dach entstanden ist“, lacht der Tiertraine­r. Heyse erklärt, dass sich Hunde für solche Szenen gut mit Leckerlis trainieren lassen. Bei Katzen klappt das nicht so gut. „Bei Katzen arbeiten wir zwar auch mit Futter, aber bei einer Katze arbeitet man viel mehr mit dem natürliche­n Verhalten.“

Wer sich vor Tieren fürchtet, ist bei solchen Dreharbeit­en falsch. Die zehn Jahre alte Schauspiel­erin Erna Westphal, die im Film Frieda verkörpert, hat zum Glück keine Angst vor Tieren. „Ich habe zu Hause auch eine Schlange“, sagt sie. Die Arbeit am Set schrecke sie nicht ab. Im Gegenteil: „Die macht mir sehr, sehr viel Spaß.“

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