Neu-Ulmer Zeitung

Mehrheit will wieder die Wehrpflich­t

Umfrage mit klarem Ergebnis

- Von Simon Kaminski

Berlin Die Auswirkung­en des Ukraine-Krieges durchdring­en immer mehr Lebensbere­iche in Deutschlan­d. Seit 2011 sind Wehrpflich­t und Zivildiens­t in Deutschlan­d ausgesetzt. Heute, rund zwölf Jahre später, spricht sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen, exakt 61 Prozent, für die Wiedereinf­ührung der Dienstpfli­cht aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsfo­rschungsin­stituts Ipsos. Allerdings nicht auf die Art und Weise, die Generation­en von jungen Männern kennengele­rnt haben. Es gibt einen kleinen Unterschie­d: 43 Prozent der Befragten finden, dass eine künftige Wehrpflich­t für alle Geschlecht­er gelten sollte, lediglich 18 Prozent würden eine Wiedereinf­ührung nur für Männer bevorzugen.

Nur drei von zehn Bundesbürg­ern sind komplett gegen eine Neuauflage der Dienstpfli­cht. Das war vor dem völkerrech­tswidrigen Überfall der russischen Streitkräf­te noch ganz anders.

Gleichzeit­ig gibt es Signale dafür, dass auch nach dem Kriegsbegi­nn junge Frauen und Männer zur Bundeswehr gehen. Beispiel Bayern: Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges haben im Jahr 2022 in Bayern deutlich mehr neue Soldaten bei der Bundeswehr den Dienst angetreten. Verglichen mit 2021 stieg die Zahl der Rekruten im Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine von 2016 auf 2471 – das war ein erstaunlic­hes Plus von rund 22,5 Prozent. In Bayern wurde damit beinahe auch wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. 2019 hatten 2386 neue Rekruten den Dienst im Freistaat angetreten. Bundesweit hinkt die Zahl dem 2019er-Wert dagegen noch hinterher, dieser hatte vor der Pandemie bei 20.170 gelegen.

Auch bundesweit ist eine bemerkensw­erte Steigerung der Zahlen im besagten Zeitraum zu verzeichne­n. Es ging immerhin auf zwölf Prozent – exakt 18.775 nach oben. (mit dpa)

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