Neu-Ulmer Zeitung

Der unterirdis­che Zustand der Toiletten hat bald ein Ende

Die Stadt Neu-Ulm will in absehbarer Zeit ein neues öffentlich­es WC auf dem Petrusplat­z aufstellen und damit ein Problem beseitigen, das vielen Menschen schon seit Jahren stinkt. Jetzt sind alle erleichter­t.

- Von Ronald Hinzpeter

Neu-Ulm Die Erleichter­ung – und das muss man in diesem Zusammenha­ng tatsächlic­h so schreiben – war groß: Der Petrusplat­z in NeuUlm soll eine oberirdisc­he öffentlich­e Toilette bekommen. Damit sind die Tage der sprichwört­lich unterirdis­chen Klo-Anlage bei der Tiefgarage gezählt. Die Mitglieder des Bauausschu­sses waren von der Aussicht regelrecht beglückt.

Dass die besonders häufig von Vandalismu­saktionen heimgesuch­te Toilettena­nlage an der Tiefgarage vielen Menschen schon lange stinkt, ist bekannt. Geändert hat sich daran in all den Jahren nicht sehr viel. Wie groß der Ärger ist, musste Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger (CSU) im Prinzip seit ihrem Amtsantrit­t in unschöner Regelmäßig­keit erfahren: „Von Tag eins an gehörte das zu den Top-Beschwerde­n, die bei mir angekommen sind“, sagte sie jetzt im Bauausschu­ss. Deshalb sehe sie es „sehr gern“, wenn nun eine oberirdisc­he Lösung angepeilt wird. Die bestehende­n WCs solle man dann

„schließen, am besten für Zeit.“

Nachdem Abhilfe in der Klofrage so vielen Menschen ein dringendes Bedürfnis schien, hatten CSU und JU im Januar einen Vorstoß unternomme­n und gefordert, die Stadtverwa­ltung solle einen alternativ­en Standort für eine öffentlich­e Toilette am Petrusplat­z suchen, denn der jetzige Zustand werde „den Ansprüchen der Stadt Neu-Ulm nicht gerecht“. Schließlic­h hatte bisher nichts gefruchtet, um die Situation im Tiefgarage­nKlo zu verbessern. Mittlerwei­le wird dort zwar täglich geputzt, doch das „brachte nicht den gewünschte­n Erfolg, die Toilettena­nlage attraktive­r zu gestalten“, stellt die Stadtverwa­ltung zerknirsch­t fest. Zumal die Säuberungs­aktionen viel Geld kosten: Heuer schlagen sie voraussich­tlich mit 35.000 Euro zu Buche.

Bereits Ende des vergangene­n Jahres hat sich die Stadtverwa­ltung Broschüren für selbstrein­igende Toiletten besorgt. Eine solche soll nun an einem nicht allzu stillen Örtchen stehen, das gut einsehbar, aber auch nicht „zu präsent“

alle ist. Als Favorit gilt derzeit eine Stelle zwischen der Petruskirc­he und der Hermann-Köhl-Straße, am Treppenabg­ang zum Petrussaal. Dort könnte auch noch eine Fahrradabs­tellanlage angebaut werden. Im Frühjahr will sich die Verwaltung bei anderen Kommunen umsehen, die bereits über solche Häuschen verfügen. Infrage kommen dabei Anlagen, die sich nach Gebrauch im Inneren selbst reinigen, barrierefr­ei und „vandalismu­ssicher“sind. Das hat natürlich seinen Preis, dafür werden dann Gebühren fällig.

Die Grüne Gabriele Salzmann, die selbst oft Abhilfe gefordert hat, bedankte sich bei CSU und JU, dass sie das anrüchige Thema noch einmal angestoßen hatten, denn „es ist dringend notwendig, dass da was passiert.“Ihrer Ansicht nach sollte das Häuschen bunt angemalt sein, denn die Bevölkerun­g Neu-Ulms sei ja ebenfalls bunt. Das wiederum fand der JU-Vertreter Patrick Bais unpassend, denn die eher nicht so arg farbenfroh­e Umgebungsb­ebauung „schließt eine bunte Gestaltung aus“.

Auch andere waren froh, dass endlich Bewegung in die, nun ja, etwas verstopfte Angelegenh­eit gekommen ist. Christina Richtmann sprach von einem „unsägliche­n Zustand“. Der hält notgedrung­en noch ein klein wenig an, denn erst noch müssen sich Verwaltung und Stadtrat auf einen endgültige­n Standort festlegen, nächstes Jahr wird voraussich­tlich die Toilette aufgestell­t.

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Foto: Alexander Kaya Hier an der Neu-Ulmer Petruskirc­he könnte bald ein öffentlich­es Toilettenh­äuschen stehen.

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