Neu-Ulmer Zeitung

Die alte Brauerei in Illerberg wird zum Wohnquarti­er für Senioren

Auf dem Areal in der Ortsmitte plant ein Bauherr drei Häuser mit barrierefr­eien Wohnungen und saniertem Brauerei-Gebäude. Zudem sollen ein Café und ein Hofladen entstehen.

- Von Carolin Lindner

Illerberg Wo in Illerberg früher Bier gebraut wurde, entsteht bald ein neues Wohnquarti­er: Der Illerberge­r Timo Söhner plant auf dem Gebiet der ehemaligen Brauerei drei Häuser mit altersgere­chten Wohnungen, das bestehende BrauereiGe­bäude will er sanieren. Das Areal soll grün gestaltet werden und viele Möglichkei­ten für Freizeit und generation­enübergrei­fende Projekte bieten. Söhner bezieht auch die Caritas in seine Pläne mit ein, diese will dort individuel­le Betreuung und Freizeitpr­ogramm für die zukünftige­n Bewohnerin­nen und Bewohner anbieten. Aber auch alle anderen Illerberge­r sollen von den Plänen auf dem Brauerei-Gelände profitiere­n.

Es gibt kaum einen Illerberge­r, der das Gelände der ehemaligen Brauerei nicht kennt. Die älteren Bewohner können sich noch an die Zeit erinnern, als dort unter dem Titel Kronbräu oder Kronen-Bräu Bier gebraut und im früheren Tanzsaal gefeiert wurde. 1985 stellte die Brauerei den Betrieb ein. Vor drei Jahren starb Braumeiste­r Georg Strasser im Alter von 86 Jahren. Er prägte die Brauerei viele Jahre lang. Timo Söhner hat das rund 4200 Quadratmet­er große Gelände von der Brauereifa­milie Strasser abgekauft. „Der Familie war wichtig, dass dort eine Nutzung entsteht, die für den Ort verträglic­h ist“, sagt Söhner. Er hat ambitionie­rte Pläne für das Gelände.

Einige der Nebengebäu­de wurden bereits abgerissen, weitere sollen folgen, um Platz für Neues zu schaffen. Das Kern-Gebäude, die ehemalige Brauerei, will Söhner erhalten und sanieren. „Das Bestandsge­bäude abzureißen, war für mich keine Option, da es zum Ort gehört und auch die Bausubstan­z noch sehr gut ist.“Am Grundriss wird sich nichts ändern und auch die großen Fenster sollen für ein „loftartige­s Wohnen“erhalten bleiben. Neben sechs Mietwohnun­gen sind dort Büroeinhei­ten geplant. Zudem gibt es Gewerbeflä­chen, denn das Gelände liegt in einem Mischgebie­t.

Rund um die alte Brauerei sollen zudem drei neue Häuser mit 22 Eigentumsw­ohnungen entstehen, die speziell für Seniorinne­n und Senioren geplant werden. Alle Wohnungen sind barrierefr­ei über einen Aufzug erreichbar, das Caritas Centrum in Vöhringen bietet Betreuung an. Und auch der Garten soll nicht ganz fehlen: „Wer in eine der Wohnungen umzieht und dann seinen heimischen Garten vermisst, kann im Nachbarsch­aftsgarten Gemüse anbauen“, sagt Söhner. Für mehrere Beete will er auf einer Grünfläche Platz schaffen.

Für die Bewohnerin­nen und Bewohner sowie für alle Illerberge­r plant Söhner zudem einen Hofladen und ein Café. Im Hofladen sollen regionale Kleinigkei­ten, haltbare Lebensmitt­el sowie Selbstgema­chtes angeboten werden, zudem könnte ein zugehörige­r Raum für Treffen unter Senioren oder Kurse zur Verfügung gestellt werden. Überlegt wird auch, Kurse für Kinder anzubieten, sodass ein generation­enübergrei­fendes Miteinande­r entsteht. Das genauere Konzept müsse erst noch erarbeitet werden, so Söhner. Wichtig sei ihm aber, den Hofladen und auch das geplante Café „in das Gesamtkonz­ept mit den älteren Leuten einzubinde­n“. Für das Café sucht Söhner einen Betreiber. Er sei da ganz offen für Ideen vom normalen Café für alle bis zum Aufenthalt­sraum für die dort lebenden Senioren. „Super wäre, wenn jemand das Café öffentlich für alle betreibt mit längeren Öffnungsze­iten.“

Die Flächen im Brauerei-Gebäude will Söhner selber vermieten, in den anderen Gebäuden entstehen Eigentumsw­ohnungen. Baustart für das Seniorenwo­hnen ist planmäßig im Frühjahr 2024. Bezüglich der Energiever­sorgung denkt der Bauherr ebenso an die Zukunft wie bei den Wohnformen: „Wir wollen komplett auf Öl und Gas verzichten.“Die Gebäude sollen an ein kleines Fernwärmen­etz angeschlos­sen werden, zudem wird auf jedes Haus eine PV-Anlage gebaut.

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Fotos: Alexander Kaya Ein neues Wohngebiet für Senioren soll auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei in Illerberg entstehen.
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Foto: Timo Söhner (Illustrati­on) So soll das neue Wohnquarti­er aussehen. Links im Vordergrun­d ist das alte Brauereige­bäude zu sehen.
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Im alten Brauhaus sieht man noch die Umrisse der ehemaligen Braukessel. Nun soll hier neuer Wohnraum geschaffen werden.

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