Die Schweizer dominieren
Beim Saisonfinale der Skirennläufer sichern sich Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt die großen Kristallkugeln für den Gewinn des Gesamtweltcups. Dazu gibt es noch mehrere kleine Kugeln in den Disziplinwertungen.
Saalbach-Hinterglemm Das letzte Rennen der alpinen Ski-Saison ist dem Wetter zum Opfer gefallen, der Schweizer Marco Odermatt hat damit auch den Abfahrts-Weltcup gewonnen. Nachdem der Start dreimal verschoben worden war, sagten die Veranstalter die Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm in Österreich am Sonntag schließlich ab. Aufgrund von Schneefall und Wind wäre die Sicherheit der Athleten nicht gewährleistet gewesen, hieß es.
Odermatt lag in der Abfahrtswertung vor dem Saisonfinale 42 Punkte vor Cyprien Sarrazin. Der Franzose, der im Januar die beiden Rennen auf der legendären Streif in Kitzbühel gewonnen hat, war der einzige Verfolger, den der 26-Jährige noch zu fürchten hatte.
Sie hätten „gemischte Gefühle“, sagte Odermatt über sich und seinen Rivalen. „Aber uns beiden ist das so lieber als ein unfaires Rennen. Ich glaube, er kann damit leben und wird bestimmt nächstes Jahr noch mehr angreifen.“
Nachdem er schon den Gesamtweltcup sowie die Disziplinwertungen
im Riesenslalom und im Super-G für sich entschieden hat, beendet Odermatt seine herausragende Saison nun mit vier Trophäen. Zuletzt war dieses Kunststück im alpinen Männer-Bereich dem Österreicher Hermann Maier in den Jahren 2000 und 2001 gelungen. Odermatt fuhr in diesem Winter 13 Weltcup-Siege und insgesamt 20 Podestplätze ein.
Deutsche Athleten hatten sich in den schnellen Disziplinen für das Saisonfinale in Saalbach-Hinterglemm nicht qualifiziert.
Am Samstag hatte für die Frauen noch bessere äußere Bedinungen geherrscht. Dramatisch war dafür, was sich an der Spitze der Gesamtwertung im AbfahrtsWeltcup tat. In einem packenden Saisonfinale hatte Lara Gut-Behrami 72 Punkte Vorsprung auf Cornelia Hütter verspielt. Das positive Saisonfazit der Schweizerin konnte dieses Malheur aber nicht mehr trüben. Es sei „kein Weltuntergang“, dass sie die mögliche vierte Kristallkugel des Winters verpasst hat, sagte sie.
Die Österreicherin Hütter war in Saalbach-Hinterglemm zum Heimsieg gerast und zog damit im Abfahrts-Klassement auf den letzten Drücker noch an Gut-Behrami, die nur auf Platz 17 landete, vorbei. Sie hätte vor der Saison „nicht erwartet, überhaupt drei Kugeln zu gewinnen“, sagte Gut-Behrami. Neben dem Gesamtweltcup entschied sie auch die Disziplinwertungen im Riesenslalom und im Super-G für sich.
Die 32-Jährige wäre die erste alpine Athletin seit der Amerikanerin Mikaela Shiffrin 2019 gewesen, die in einem Winter vier Pokale holt. „Es lag an mir. Man ist am Start selber dafür verantwortlich, wie fest man Gas gibt, um sich den Erfolg zu verdienen“, kommentierte Gut-Behrami ihre Fahrt im letzten Saisonrennen. Den Wind, der es den Abfahrerinnen schwer gemacht hatte, wollte sie nicht als Ausrede hernehmen. Hütter habe sich den Gesamtsieg auch verdient, meinte die Tessinerin.
Gut-Behrami, die bereits im Alter von 16 Jahren im Weltcup debütiert hatte, fuhr in dieser Saison acht Siege und insgesamt 16 Podestplätze ein. Sie kündigte an, noch mindestens ein weiteres Jahr dranzuhängen.
Die deutsche Hoffnungsträgerin in den schnellen Disziplinen, Kira Weidle, hatte eine für sie unbefriedigende Saison am Samstag mit Platz acht beendet. Die WMZweite von 2021 fuhr in diesem Winter zwar achtmal in die Top Ten, aber kein einziges Mal auf das Podest. (dpa)
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Ski alpin Weltcup in Saalbach/Österr.
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