Neu-Ulmer Zeitung

Mögliche Mehrkosten sorgen für hitzige Diskussion­en

Für die Sanierung des Weißenhorn­er Museumsens­embles müssen noch einige Entscheidu­ngen getroffen werden. Nicht alle erweisen sich dabei als einfach. Konkret geht es um den Bodenbelag.

- Von Herbert Hertramph

Weißenhorn Die Ausschreib­ungen für die geplante Sanierung des Weißenhorn­er Museumsens­embles sollen zügig vorangehen. Wie berichtet, ist dies auch für die Einlösung der hohen Fördersumm­en – 10,5 Millionen der insgesamt veranschla­gten 18 Millionen Euro – notwendig. Daher hieß die Vorgabe für den Stadtrat vergangene Woche: „Die Entscheidu­ng zum grundsätzl­ichen Vorgehen der Materialwa­hl muss jetzt getroffen werden, da die Ausführung­splanung

für die weiteren Ausschreib­ungsgewerk­e erfolgt.“

Worum geht es? Der Bodenbelag des Museums war bisher als geschliffe­ner Estrich geplant, der in der Sitzungsvo­rlage als „grauer Betonboden“bezeichnet wird. Damit erhalte man, mit Blick auf die historisch­e Substanz des Gebäudes, einen gewissen „Bruch“. Die Alternativ­e seien Naturstein­beläge. So erreiche man eine „trendunabh­ängige Aufwertung des Denkmals“. Die technische Machbarkei­t wurde vom Bauamt bereits überprüft. Allerdings: Mit dem Einsatz des Naturstein­s ergäben sich Mehrkosten von 160.000 Euro. Dies könne zwar durch den eingeplant­en Puffer aktuell gestemmt werden, doch könne dies zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Budgeterhö­hung führen.

Bernhard Jüstel (Freie Wähler/ WÜW) hielt es als Mitglied des Museumsver­eins durchaus für wichtig, den Kostenfakt­or im Blick zu behalten. Aber man müsse bedenken, dass man ja keine Industrieh­alle bauen wolle. Es gehe auch um die „Zukunftsfä­higkeit“des Museums. Auch Susanne Kuderna-Demuth (ÖDP) konnte sich den Einsatz von Naturstein vorstellen, da damit auch Folgekoste­n in der Pflege gespart würden. Wichtig sei es ihr, dass der Stein nicht von weit weg importiert werden müsse. Favorisier­en würde sie die in der Vorlage erwähnte Möglichkei­t, bereits benutzten Stein aus einem anderen Denkmal zu verwenden.

Franz Josef Niebling (CSU) sah hingegen kein Problem in einem „modernen“Boden. Schließlic­h sei die bisher vorgesehen­e Vari– ante bereits vom Denkmalamt abgesegnet worden und der Eingangsbe­reich mit der Glasfront wirke ohnehin modern. Ganz und gar nicht damit einverstan­den sich sofort entscheide­n zu müssen, war Herbert Richter (SPD). Ohne eine klare Kostenschä­tzung nun eine Entscheidu­ng über derart hohe Mehrkosten zu treffen, dem wolle er nicht zustimmen. Bei einem Projekt dieser Größenordn­ung sei ein „ordentlich­es Kostencont­rolling“unabdingba­r. Dieser Ansicht schloss sich eine Mehrheit der Stadträte an, sodass vor dem endgültige­n Beschluss zunächst eine Wirtschaft­lichkeitsb­etrachtung im Bauausschu­ss erfolgen soll.

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