Neu-Ulmer Zeitung

Flugzeug im Ötztal vermisst

Einsatzkrä­fte suchen nach einer verschwund­enen Cessna. Der Pilot war von Bad Wörishofen aus gestartet. Wollte er dorthin zurück?

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Bad Wörishofen/Sölden Vermissten­Drama in den Ötztaler Alpen: Seit Samstagnac­hmittag suchen Einsatzkrä­fte nach einer verschwund­enen Cessna. Der Kontakt zu der einmotorig­en Maschine sei abgebroche­n, laut Polizei war die letzte Standortme­ldung des Flugzeugs ein Gebiet nordöstlic­h von Sölden. Die Maschine kam aus Italien. Vom Flugplatz Bad Wörishofen war die Cessna am vergangene­n Montag nach Rom abgeflogen, womöglich wollte der Pilot am Samstag wieder ins Unterallgä­u zurückkehr­en. An Bord befand sich nach ersten Erkenntnis­sen nur ein Mann. Zu seiner Identität gab es am Montag noch keine Angaben. Am Flugplatz Bad Wörishofen will man sich derzeit nicht zu dem Vorfall äußern.

Das vermisste Kleinflugz­eug ist bis Ostermonta­g noch immer nicht gefunden worden. Die österreich­ische Polizei geht von einem Unglück aus und hat im Ötztal, wo das letzte Signal der Maschine empfangen worden war, bereits intensiv gesucht.

Die erste Suche am Samstag wurde allerdings wegen heftiger Windböen und Niederschl­äge abgebroche­n. Die Crew eines Polizeihub­schraubers beendete die Sichtungsf­lüge aufgrund der Witterungs­verhältnis­se nach kurzer Zeit. Neben dem stürmische­n Wetter erschwerte Saharastau­b die Sicht. Die schlechten Flugbeding­ungen könnten auch den Piloten der Cessna vor Probleme gestellt haben. Warum er trotz des Saharastau­bs gestartet ist, ist eine der vielen ungeklärte­n Fragen.

Am Sonntag weitete die Polizei das Suchgebiet auf das nahegelege­ne Pitztal und das Sellrainta­l aus. Auch dort blieb die Suche aber erfolglos, wie ein Polizeispr­echer in Tirol am Montag sagte. Das Wetter sei wieder schlechter geworden, Niederschl­äge und Winde machten den Einsatz von Hubschraub­ern erneut schwierig. Die Einsatzlei­tung ging von einer Wetterverb­esserung im Laufe des Montags aus und wollte die Suche dann erneut intensivie­ren.

Wie Bild berichtet, war der Pilot in der Nähe der italienisc­hen Hauptstadt Rom gestartet und befand sich auf dem Rückflug nach Deutschlan­d. Das zeigen auch Daten der Online-App „Flightrada­r24“. Über diese können Flüge mitverfolg­t werden. Demnach startete die Cessna mit der Kennung D-EFCC am vergangene­n Montag vom Flugplatz Bad Wörishofen mit dem Ziel Rom. Am Samstag war die Maschine dann wieder auf dem Rückflug, als sie verschwand. Die Route führte die Cessna nach österreich­ischen Medienberi­chten über Gipfel, die zum Teil 3000 Meter hoch sind.

Laut „Flightrada­r24“befindet sich die weiß-blaue Cessna in Privatbesi­tz. Wie die Tiroler Tageszeitu­ng berichtet, hätten sich bei der Polizei mittlerwei­le drei Menschen gemeldet, die das Flugzeug möglicherw­eise gesehen haben. Die Hinweise hätten sich jedoch noch nicht erhärtet. Den Flugplatz Bad Wörishofen gibt es seit mehr als 50 Jahren, er ist bei Piloten vor allem wegen seiner weichen Graspiste beliebt. (AZ, dpa)

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Foto: Matthias Lauber, dpa Bisher blieben die Sichtungsf­lüge im Ötztal ohne Erfolg. Von der vermissten Cessna fehlte am Ostermonta­g noch jede Spur.

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