Kleindienst erzielt 2,5-Pack
Stürmer kommt in der Bundesliga an
Tim Kleindienst ärgerte sich im Nachgang dieses spektakulären 3:3. Stürmer denken in Toren. Und Kleindienst hatte nach einer guten Stunde getroffen. So jedenfalls seine Sicht der Dinge. „Es wäre schöner gewesen, wenn du das Tor kriegst“, betonte der 28-Jährige. Offiziell blieb der zwischenzeitliche Anschlusstreffer ein Eigentor von Alexander Nübel. Der Torhüter des VfB Stuttgart hatte den Ball nach einem Kopfball von Kleindienst nicht abwehren können, die Kugel rollte hinter die Linie.
An ihrer Eindeutigkeit keinen Zweifel ließen der zweite und dritte Treffer des 1. FC Heidenheim. Beide Male der Torschütze: Tim Kleindienst. Wobei vor allem das 2:2, technisch perfekt mit dem linken Außenrist erzielt, künstlerisch anmutete. Wenn man so möchte, hatte der Angreifer einen 2,5-Pack erzielt. Ob nun zwei oder drei Treffer – an diesem Tag stellte er die Stuttgarter Torjäger Guirassy und Undav, die je einmal trafen, in den Schatten.
Kleindienst ist einer jener Spieler, die sinnbildlich für den Heidenheimer Erfolg stehen. Wirklich zugetraut hatte kaum einer dem Aufsteiger den Verbleib in der Erstklassigkeit. Zwar haben die Heidenheimer in diesem Kalenderjahr bislang nur einmal gewonnen, wissen aber weiterhin positiv zu überraschen.
Heidenheim und Kleindienst – das passt zusammen. Mitunter ist schwer zu erklären, warum ein Spieler in einem Verein kaum zurechtkommt, im anderen schon. Kleindienst, im brandenburgischen Jüterbog geboren, hätte vor Jahren beim SC Freiburg seine Erstligatauglichkeit beweisen können, in Heidenheim gelingt ihm dies. Neun Tore hat er bislang erzielt. Darunter der Premieren-Doppelpack, den er gerne als Hattrick gefeiert hätte. (joga; Foto: Weller, dpa)