Neu-Ulmer Zeitung

Pfuhl sucht historisch­e Gewänder

Für eine Schau über das wohl größte Fest, das Pfuhl je gefeiert hat, werden weitere Ausstellun­gsstücke gesucht.

- Von Inge Pflüger

Neu-Ulm Die Museumsfre­unde Pfuhl wollen die im Museum aktuell laufende Foto-Ausstellun­g im historisch­en Museumssta­del „750 Jahre Pfuhl – 30 Jahre danach“(wir berichtete­n) mit den damals getragenen historisch­en Gewändern ergänzen. Deshalb haben sie an „alle Pfuhlerinn­en und Pfuhler“einen Aufruf gestartet, in dem sie bitten, die einst getragenen historisch­en Gewänder, ob als Edel- oder Bettelmann, ob als Bauer oder Gutsherr, ob als Pfarrer oder Ritter, wieder „zu entstauben“, um sie dem Museum auszuleihe­n, informiert auf

Anfrage Vereinsvor­sitzender Hans-Werner Ast.

Demnach können sich alle Interessie­rten telefonisc­h unter der Nummer 0731/72566060 oder beim sonntäglic­hen Aufsichtsp­ersonal im Museum melden. Meldeschlu­ss bzw. Abgabeterm­in der Gewänder wäre der Sonntag, 23. Juni.

Nach der Sommerpaus­e, am Sonntag, 15. September, soll die laufende Ausstellun­g dann mit den wertvollen Stücken präsentier­t werden.

Der Vorsitzend­e ergänzt: „Das war wohl das größte Fest, das Pfuhl je gefeiert hat.“1994 war wahrlich ein Festjahr mit Festzelten,

Festakten, einem stundenlan­gen historisch­en Umzug und einem Handwerker­tag. Exakt 2372 Aktive bereichert­en den großen Festumzug „750 Jahre Pfuhl“. Der damalige federführe­nde Vereinsrin­gvorsitzen­de Hans Schäufele verewigte in den Annalen die Jubiläen des Jahres 1994: 750 Jahre Pfuhl, 600 Jahre evangelisc­he Kirche, 100 Jahre TSV Pfuhl, jeweils 75 Jahre SPD Pfuhl und Evangelisc­her Posaunench­or, 25 Jahre Pfuhler Seejockel und zehn Jahre Vereinsrin­g Pfuhl.

Alle waren damals mit Feuereifer dabei, auch Roswitha und Tasso Hillmann. Spontan sagten sie zu, ihre sorgsam verstauten historisch­en Klamotten wieder „zu entstauben“, um sie dem Pfuhler Museum leihweise zu überlassen.

Friseurmei­sterin Hillmann erinnert sich überschwän­glich noch an jene heißen und tollen Sommertage im Juni 1994, als zum Höhepunkt der Jubeltage Tausende Menschen am 18. und 19. Juni nach Pfuhl pilgerten, um den Historisch­en Handwerker­tag und den Historisch­en Umzug live zu erleben. Die Hillmanns, Mitglieder der Trachtengr­uppe der Pfuhler Seejockel, präsentier­ten damals in ihren Älbler-Trachten beim Umzug einen Brautzug von anno dazumal, und beim Handwerker­tag brutzelten sie Schmalzgeb­ackenes. Alles

„wurde gemäß den alten Rezepten und dem Speiseplan auf dem Lande hergestell­t“, erzählt „Köchin“Roswitha Hillmann. „Nonnenfürz­le, Kartoffelw­ürste, sprich Schupfnude­ln, und Apfelmus“gab’s. Die Pfuhlerin erinnert sich noch exakt an die Verkaufsbu­de, die an der Ecke Hauptstraß­e/Kirchstraß­e, beim längst abgerissen­en SchulerAnw­esen aufgebaut wurde, umgeben von Heu und Stroh, in dem der inzwischen verstorben­e Zimmererme­ister Ernst Haug das Arbeiten an einem gefährlich­en Hochsägebo­ck demonstrie­rt hat. „Unvergessl­ich war das Fest für uns alle“, schwärmen die Hillmanns noch heute.

 ?? Repro: Inge Pflüger ?? Roswitha Hillmann in einem historisch­en Köchinneng­ewand vor 30 Jahren beim Herstellen von Nonnenfürz­le.
Repro: Inge Pflüger Roswitha Hillmann in einem historisch­en Köchinneng­ewand vor 30 Jahren beim Herstellen von Nonnenfürz­le.

Newspapers in German

Newspapers from Germany