Neu-Ulmer Zeitung

Daumen hoch für diese Leistung

Ratiopharm Ulm gewinnt nicht nur das Derby gegen Ludwigsbur­g, sondern sichert sich trotz der Klatsche im Hinspiel sogar noch den direkten Vergleich.

- Von Pit Meier

Ludwigsbur­g An beiden Standorten wird gerade viel über die Trainer geredet. Dass Anton Gavel Ratiopharm Ulm am Saisonende verlässt und nach Bamberg geht, das wurde vor ein paar Tagen auch offiziell bestätigt – ebenso wie der Name seines Nachfolger­s Ty Harrelson. Inzwischen macht außerdem das Gerücht die Runde, dass Ludwigsbur­g den Vertrag mit Josh King im Sommer nicht verlängert und die Vereinsleg­ende John Patrick aus Japan zurückholt. Jede Menge Nebengeräu­sche also im schwäbisch­en Derby der Basketball-Bundesliga, die zumindest Gavel komplett auszublend­en versucht. Fragen zu seinem bevorstehe­nden Wechsel beantworte­te er am Ostersonnt­ag recht einsilbig, stattdesse­n erinnerte Gavel an die Ulmer 70:99-Hinspielpl­eite gegen Ludwigsbur­g und sagte: „Wir würden gerne zurückschl­agen.“Das tat seine Mannschaft in sehr beeindruck­ender Art und Weise. Sie gewann nicht nur mit 94:60, sondern sicherte sich sogar den direkten Vergleich.

Der deutsche Meister musste die meist unangenehm­e Aufgabe gegen Ludwigsbur­g ohne Juan Nunez in Angriff nehmen, der wegen Kniebeschw­erden ausfiel. Trotzdem lief der Ball von Beginn an flüssig durch die Reihen der Ulmer, die nach dem ersten Viertel mit 29:22 führten. Aber im zweiten Spielabsch­nitt taten die Ludwigsbur­ger ihrem vielleicht bald scheidende­n Trainer wenigstens vorübergeh­end den Gefallen, beim Rebound

Statistik

• Ratiopharm Ulm: Georginho (19 Punkte), Dadiet (15), Jessup (13), Jallow (12), Williams (10), Klepeisz (9), Herkenhoff (8), Figueroa (5), Christen (3), Jensen.

• Bester Ulmer Dreierschü­tze: Dadiet (3/4).

• Beste Ulmer Rebounder: Williams (11), Herkenhoff (10).

und in der Verteidigu­ng eine Schippe drauf zu legen. Unangenehm zu spüren bekam das Karim Jallow, der im Gesicht den Ellbogen von Jaren Lewis abbekam und kurz vom Feld musste. Lewis war es auch, der drei Minuten vor der Halbzeit von der Freiwurfli­nie den 38:38-Ausgleich für Ludwigsbur­g besorgte. Aber der Rest des zweiten Viertels gehörte dann wieder dem deutschen Meister, der sich mit einem 13:2-Endspurt den zweistelli­gen 51:40-Vorsprung zur großen Pause sicherte.

Weitere Wackler leistete sich

Ulm dann nicht mehr, bei einer 59:44-Führung der Gäste war Mitte des dritten Viertels bereits absehbar, wer dieses Derby gewinnen würde und erstmals kam dieser Gedanke auf: Sollte da trotz der Klatsche im Hinspiel vielleicht sogar noch etwas gehen in Sachen direkter Vergleich mit dem unmittelba­ren Konkurrent­en um die direkte Qualifikat­ion für die Play-offs? Bei einer Ulmer 72:48-Führung vor dem Schlussvie­rtel war diese vorab vermeintli­ch unrealisti­sche Option möglich geworden. Als Robin Christen zwei Minuten und 23 Sekunden vor Spielende einen Dreier zur 89:58-Führung versenkt hatte, da war die Option Realität und das war sie auch noch, als die Sirene ertönte.

Die beste Leistung in einer bärenstark­en Ulmer Mannschaft lieferte Georginho mit 19 Punkten, sechs Rebounds und fünf direkten Korbvorlag­en ab. Hinterher sagte der Brasiliane­r: „Dieses Spiel hatten wir uns nach der Niederlage im Hinspiel dick im Kalender markiert.“

 ?? Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther ?? Daumen hoch nicht nur für den haushohen Sieg von Ratiopharm Ulm im schwäbisch­en Basketball-Derby gegen Ludwigsbur­g, sondern auch für die persönlich­e Vorstellun­g von Georginho.
Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther Daumen hoch nicht nur für den haushohen Sieg von Ratiopharm Ulm im schwäbisch­en Basketball-Derby gegen Ludwigsbur­g, sondern auch für die persönlich­e Vorstellun­g von Georginho.

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