Hosenlos auf Streife
Gewerkschaft beklagt Lieferengpässe bei Polizei-Uniformen
München Deutschland amüsiert sich wegen eines Videos, das Bayerns Polizei quasi in Unterhosen zeigt. Dabei ist der Hintergrund ernst: Es geht um die Lieferengpässe für Dienstkleidung. Aktuell seien 21 Uniformteile wie Jacken, Hosen oder Mützen nur mit mehreren Monaten Wartezeit lieferbar, klagt der Vorsitzende des bayerischen Landesverbandes der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Jürgen Köhnlein.
Auf dieses Ausstattungsproblem macht die bayerische Polizeigewerkschaft in einem ironischen Video aufmerksam, das allein auf Youtube schon fast 40.000 Mal angeklickt worden ist. Es zeigt einen Polizisten und seine Kollegin (tatsächlich sind die beiden Schauspieler) in Uniform, mit Waffe und Funkgerät, aber untenrum nur in Unterwäsche. Beide klagen, dass sie keine Diensthosen mehr haben. Die Gewerkschaft, die das Video ins Netz stellte, kommentierte ihre Aktion mit den Worten: „Der schlechteste Aprilscherz aller Zeiten: Bayerns Polizei zieht blank“. Leider gehe es aber um die Realität.
Das Innenministerium begründet das Problem mit gestörten Lieferketten – auch durch den Ukraine-Krieg. Die Schwierigkeiten bestünden aber schon seit Ausbruch der Coronapandemie. „Die Lieferengpässe bei Uniformteilen sind für uns ein großes Ärgernis“, sagte ein Ministeriumssprecher. Auch ohne neue Hosen sei „die Einsatzfähigkeit der bayerischen Polizei aber weiterhin vollständig gegeben“.
Wer den Schaden hat, braucht allerdings für den Spott nicht zu sorgen. „Vielleicht sollte sich die Ministerpräsident:in von Bayern lieber um sowas kümmern als um das Gendern“, heißt es beispielsweise im Netz. Oder: „Lederhosen, Haferlschuhe und Trachtenjanker wären doch eine Alternative.“