Er ist nicht mehr oberster Dirigent
Thomas Hartmann hört als Bundesdirigent des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds auf. Welche Gründe der Pfuhler dafür nennt und worauf er sich jetzt freut.
Pfuhl Bis Ende März war er der „oberste Dirigent“im AllgäuSchwäbischen Musikbund (ASM), nun stellte er sein Amt als ASMBundesdirigent zur Verfügung: Thomas Hartmann erhielt zum Abschied eine spezielle Urkunde als eine Anerkennung seiner besonderen Verdienste im bayerischen Blasmusikwesen. Zwar legte der gebürtige Pfuhler den Dirigentenstab als musikalischer Leiter des Verbandes in andere Hände, doch bleibt er nach wie vor dem ASM erhalten. Zu seiner Nachfolgerin wurde zwischenzeitlich Sandra Settele aus Oy-Mittelberg mit neuem Titel als Verbandsdirigentin eingesetzt.
Im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert der (noch) 60-Jährige: 2012 habe er im ASM mit der Arbeit drei Jahre lang in der Musikkommission, überwiegend im Referat Wettbewerbe, begonnen. 2015 stellte er sich dann als Bundesdirigent des ASM zur Verfügung und wurde auf Anhieb für drei Jahre gewählt. Auch in diesem Jahr standen wieder Neuwahlen an und da „stellte ich mich aus verschiedenen Gründen nicht mehr zur Wahl“. Kaum einer habe seinen Entschluss glauben wollen, angefangen bei zahlreichen Mitgliedern bis hin zum ASM-Präsidenten Franz Josef Pschierer – keiner konnte aber daran rütteln. Zum einen wolle er mit seinem Rücktritt neue Impulse setzen und zum anderen sich mehr um seine Familie kümmern.
Rückblickend gesehen waren Thomas Hartmann zufolge die ASM-Jahre sehr erfolgreich, trotz Corona. Dabei nennt der DiplomDirigent, Diplom-Musiker und staatlich geprüfte Musiklehrer unter anderem das ASM-AuswahlOrchester „Herbstwind“. „Da werde ich nach wie vor als Dirigent tätig sein“.
Der mit Leib und Seele musikalische Mensch wird außerdem wie bisher im ASM als Wertungsrichter aktiv sein, ebenso fühlt er sich als Erster Dirigent der Stadtkapelle Neu-Ulm pudelwohl. Daneben werfen bereits große Ereignisse ihre Schatten voraus: Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 findet in Ulm und
Neu-Ulm das Deutsche Musikfest statt. Hier ist der Neu-Ulmer Dirigent Hartmann im Organisationsteam tätig. Die Stadtkapellen Ulm und Neu-Ulm werden denn auch im gemeinsamen Spiel das MusikFestival eröffnen.
Daneben dirigiert er auf Wunsch noch bei anderen Kapellen, wie etwa jüngst das Osterkonzert
in Memmingerberg. Danach erreichte den erfolgreichen Dirigenten von dort ein Dank-SMS, in dem es unter anderem heißt „Wir können musikalisch und menschlich von dir lernen“. Dies freute den Familienvater riesig. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt war „Zug um Zug kürzerzutreten“, auch wegen seiner Familie in Pfuhl. Neben seiner Frau Wilhelmine und den Kindern warten nämlich zwischenzeitlich zwei kleine Enkelkinder und auch das Leben auf den Mann, der sein Leben an Werk- und Sonntagen überwiegend der Musik verschrieben hat und der am 8. Mai 61 Jahre alt wird.
Der Allgäu-Schwäbische Musikbund – das ist mehr als Blasmusik. Er steht dafür, dass Musik nicht nur nach Noten gemacht wird, sondern dass Musik auch wichtige Werte mit Leben erfüllt und Menschen auf besondere Weise miteinander verbindet. Er zählt 645 Musikvereine mit rund 950 Ensembles und Orchestern, rund 38.000 Musikerinnen und Musiker, 48.000 fördernde Mitglieder bei 89.000 Gesamtmitgliedern.