Pfaffenhofen investiert Millionen in neuen Kadeltshofer Kindergarten
Erste Pläne über den Millionen-Neubau des Kindergartens St. Michael in Kadeltshofen sind verkündet. Nach vielen Jahren des Improvisierens ist man dort sehr erfreut.
Pfaffenhofen Pfaffenhofen greift für seine Kinder tief in die Tasche und errichtet für den Kindergarten St. Michael in Kadeltshofen ein modernes Gebäude im Wert von 3,5 Millionen Euro. Über 40 Jahre war der als familiär geltende Kindergarten im ersten Stock der „Alten Schule“unterbracht. Nun soll das Gebäude östlich davon Richtung Straße (ehemals Schmid) abgerissen werden und der Kindergarten zieht in ein neues Haus. Der Umzug ermöglicht längere Betreuungszeiten und die Errichtung einer Kindergrippe. Was aus dem freien Raum in der Alten Schule wird, in der auch der Kriegersoldatenverein, der Schützenverein und die Blasmusik untergebracht sind, ist noch unklar. Bürgermeister Sebastian Sparwasser erwähnte, dass eine Vereinsnutzung oder die Umwandlung in Wohnungen in Betracht gezogen werden, aber das stehe noch zur Debatte.
1982 wurde der Kindergarten im ersten Stock der „Alten Schule“eröffnet und eine lange Zeit mit einer Kindergruppe von Franziska Schwab geleitet. Ihre Nachfolgerin, Andrea Mayer-Rampp aus Niederhausen, übernahm 2019. Sie erzählt: „Man hat nie gewusst, ob der Kindergarten weiter besteht.“Die Geburtenraten seien vor einigen Jahren zurückgegangen, daher habe man nicht gewusst, ob sich eine Sanierung oder ein Neubau lohnt. Das hat sich jedoch geändert. Es wurden wieder mehr Kinder und die 150 Quadratmeter reichen für das derzeit siebenköpfige Personal nicht mehr aus. In St. Michael werden heute 22 Kinder in zwei Gruppen betreut, darunter fünf sogenannte Integrativ-Kinder. „Wir sind allgemein sehr beengt und eingeschränkt in unserer pädagogischen Arbeit“, berichtet die Kindergartenleiterin.
So habe sich das Personal mit provisorischen Lösungen arrangieren müssen: Toiletten im Erdgeschoss, das sonst eigentlich von der Blasmusik benutzt wird, Therapieräume im benachbarten Pfarrheim. Der bauliche Zustand der Alten Schule habe die Eltern teilweise sogar abgeschreckt. In solchen Fällen entgegnete die Erzieherin: Die Kinder müssen sich wohlfühlen, nicht die Eltern. Und das tun sie wohl nach wie vor. Wie die Leiterin es berichtet, werde der Kindergarten für seine familiäre Atmosphäre sehr geschätzt.
Nichtsdestotrotz hat Pfaffenhofen nun den Beschluss gefasst: Ein Neubau muss her. Im September vergangenen Jahres wurde das
Ulmer Architekturbüro Hullak mit den Planungen beauftragt, das in der jüngsten Gemeinderatssitzung einen Vorentwurf präsentierte. Das neue Gebäude soll kleiner sein und direkt an die Straße grenzen. Von der Westseite aus könne es betreten werden. Der Garten mit Spielplatz bleibe erhalten. Im Inneren sind drei Gruppenräume im Erdgeschoss sowie ein Bewegungsraum, ein Therapieraum und Platz für das Personal im Obergeschoss vorgesehen.
Laut Architekt Bernd Hullak sollen auf der Südseite möglichst große Fensterflächen angebracht werden. Zudem eine Solaranlage auf das Dach, eine Wärmepumpe als Heizung sowie neue, weitere Parkplätze an der Alten Schule. In einer ersten Schätzung geht Hullak von Gesamtkosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro aus. „Wenn es zügig weiter geht, sind wir 2026 fertig“, so der Architekt. Im Gemeinderat schien es so, als habe man durchaus Respekt vor dieser Summe. Johann Kast (SPD) sagt: „3,5 Millionen für nicht einmal 50 Kinder, das ist schon enorm. Andererseits investieren wir ja in unsere Kinder, unsere Zukunft.“
Für die Kindergartenleiterin Mayer-Rampp ist der Neubau wie ein „Sechser im Lotto“. Nach erfolgtem Neubau kann St. Michael ganz bequem aus dem ersten Stock der Alten Schule um wenige Meter nach Süden wandern. „Wir haben dann mehr Platz und können unsere pädagogische Arbeit besser machen“, so Mayer-Rampp. Bislang werden Kinder erst ab zwei Jahren betreut, das sei dann früher möglich. Auch die Betreuungszeiten würden erweitert. Sie hebt das Engagement der Gemeinde hervor. Bürgermeister Sebastian Sparwasser sei auf sie zugekommen und man habe gemeinsam am Tisch mit dem Architekturbüro und der Kindergartenleitung geplant.