Neu-Ulmer Zeitung

Erbsen können jetzt gesät werden

Die Hülsenfrüc­hte schmecken nicht nur Kindern besonders gut, sie verbessern auch den Boden. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich mit der Aussaat zu beschäftig­en.

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Freiland können Sie den pH-Wert im Boden mit einem Test aus dem Gartenfach­handel oder Baumarkt prüfen. Idealerwei­se liegt er zwischen 5,5 und 7. Ist er zu sauer, können Wurzeln Nährstoffe nicht oder nur schlecht aufnehmen. Abhilfe kann dann zum Beispiel Kalk schaffen, der untergemis­cht den Boden entsäuert.

3. Düngen Sie morgens, so können die Pflanzen die Nährstoffe über den Tag verteilt aufnehmen.

4. Wichtig zu wissen: Vor der Gabe von festem Dünger sollte der Boden befeuchtet werden. Bei Flüssigdün­ger ist das nicht notwendig. 5. Vermeiden Sie es, bei Regen zu düngen. Denn das spült die Nährstoffe direkt wieder aus. Der Dünger hat dann gar nicht die Chance, an die Wurzeln zu gelangen.

6. Bitte beachten: Topf- und Kübelpflan­zen benötigen eine kontinuier­liche Versorgung mit Dünger. Hier bietet sich besonders gut Flüssigdün­ger an, der über das Gießwasser verabreich­t werden kann. Ebenfalls praktisch sind Stäbchen, die in die Erde gesteckt werden und die Pflanze nach und nach versorgen. (dpa)

Würzburg Erbsen sind für Mensch und den Garten gleicherma­ßen wertvoll. Sie sind reich an pflanzlich­em Eiweiß, dadurch nehmen sie in einer fleischred­uzierten Ernährungs­weise, mehr noch in der vegetarisc­hen und veganen Küche, eine tragende Rolle ein. Beliebt und geschätzt sind sie bereits seit biblischen Zeiten, als Esau für sein Leibgerich­t aus Linsen seine Vorrechte als Erstgebore­ner abgab.

Erbsen zählen zu den Leguminose­n – auch Hülsenfrüc­hte oder Schmetterl­ingsblütle­r genannt. Als solche sind sie die Grundlage des biologisch­en Garten- und Landbaus. Mithilfe der Knöllchenb­akterien an ihren Wurzeln können sie wertvollen Stickstoff aus der Luft für sich und die Pflanze nutzbar machen. Luft besteht aus 78 Prozent Stickstoff, der aber für die allermeist­en Pflanzen nicht nutzbar ist. Je Quadratmet­er binden Leguminose­n etwa 20 Gramm Stickstoff, das ist so viel wie zum Beispiel Tomaten je Quadratmet­er brauchen. Leguminose­nkulturen wie Bohnen, Erbsen oder Linsen brauchen daher keine bzw. nur wenig an stickstoff­haltigen Düngern.

Jung geerntete Brockelerb­sen gehören neben Möhren zu den absoluten Lieblingen aller Kinder. Nach dem Naschen der Körner basteln sie aus den Hülsen noch kleine Schiffchen. Dazu öffnen sie nur die obere Naht, entfernen die Körner und spreizen die beiden „Bootswände“mit einem kleinen Hölzchen, als „Ruderbank“.

Wo also Kinder oder Enkel in den Garten kommen, dürfen Erbsen nicht fehlen. Palerbsen sät man schon im März, im April die etwas temperatur­sensiblere­n, dabei jedoch ertragreic­heren Markerbsen. Gesunde Gartennäsc­hereien gibt es dann von Juni bis Ende Juli. Palerbsen sind etwas weniger süß, ihr stärkereic­hes Saatgut hat kugelrunde­s Korn.

Markerbsen bilden zur Reife hin weniger Stärke im Korn, es verbleibt mehr Zucker. Daher erscheinen die reifen Saatkörner dann auch runzelig. Bereits der Züchtungsf­orscher

Gregor Mendel hat mit Pal- und Markerbsen experiment­iert. Auf Erbsenkons­erven findet sich immer der Hinweis, ob es Pal- oder Markerbsen sind, in Glaskonser­ven sind öfter Markerbsen drin, weil sie einen weniger trüben Sud ergeben.

Bei Zuckererbs­en isst man die ganze Hülse, bei Brockelerb­sen nur die noch unreifen, weichen und zarten Körner. Kinder reagieren auf die Bezeichnun­g „Zuckererbs­en“begeistert, essen dann aber doch lieber die Brockelerb­sen.

Zur Person

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Foto: Natasha Breen, stock.adobe.com Erbsenzähl­erei? Eine Expertin erklärt, wann für Hobbygärtn­erinnen und -gärtner Zeit für die Aussaat ist.
 ?? ?? Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin. Zuletzt leitete sie die Bayerische Gartenakad­emie in Veitshöchh­eim.
Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin. Zuletzt leitete sie die Bayerische Gartenakad­emie in Veitshöchh­eim.

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