Die Stadt Neu-Ulm will über Klimaschutz reden
Die Reihe der Zukunftsgespräche, die von der Stadt Neu-Ulm im Edwin-Scharff-Haus veranstaltet werden, widmet sich diesmal dem Klima. Das Informationsangebot ist deutlich größer als früher.
Neu-Ulm Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Dieser hübsche Satz wird verschiedenen Persönlichkeiten zugeschrieben, wie etwa Mark Twain, Karl Valentin oder Winston Churchill. Egal, von wem er stammt, so ist es doch wichtig, über die Zukunft zu reden, um einerseits herauszufinden, was alles auf einen der eine zukommen könnte und welche Möglichkeiten es gibt, sie möglicherweise aktiv zu gestalten. Die Stadt Neu-Ulm will mit ihren öffentlichen „Zukunftsgesprächen“im Edwin-ScharffHaus beides erreichen. Nachdem die Veranstaltungsreihe einige Jahre auf Eis lag, wird sie nun mit neuem Konzept wiederbelebt – und bietet noch deutlich mehr als früher.
2017 hatte der damalige Oberbürgermeister Gerold Noerenberg die Reihe ins Leben gerufen, denn er wollte „Impulse geben“, wie er es damals formulierte: „Im Alltag bleibt oft wenig Zeit, um sich einfach mal mit Dingen fern des akuten Geschehens zu beschäftigen. Aber wenn wir nicht wollen, dass die Zukunft uns überrennt, so müssen wir uns bereits heute mit den potenziellen Themen von morgen beschäftigen.“Zu den damals angesprochenen Themen gehörten etwa Mobilität und Digitalisierung, über die hochrangige Experten, wie etwa ein Vertreter der Bahnzentrale in Frankfurt, der Technikchef von Microsoft Deutschland oder der damalige
Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske mit dem Publikum debattierten.
Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger hat diese Idee ihres Vorgängers wieder aufgegriffen und setzt nun die Zukunftsgespräche in etwas größerem Rahmen fort. Sie sollen künftig jedes Jahr stattfinden. Bei der Veranstaltung am Dienstag, 16. April, im kleinen Saal des Edwin-Scharff-Hauses dreht sich alles um das Klima. Der Titel lautet deshalb: „Neu-Ulms Klimaschutz-Countdown – mein Beitrag zur CO2-neutralen Stadt“.
Der Klimaschutz genießt nach den Worten von Katrin Albsteiger in Neu-Ulm eine herausragende Bedeutung. Im Dezember vergangenen Jahres hat die Stadt ein umfangreiches Konzept beschlossen. Bei der Umsetzung sei auch die Mitwirkung der gesamten Stadtgesellschaft nötig. Bei der Veranstaltung gehe es darum, zu informieren, was die Bürgerinnen und Bürger selber für den Klimaschutz tun können.
Als Rednerin tritt diesmal um 19 Uhr die Journalistin Petra Pinzler auf. Sie ist Hauptstadtkorrespondentin der Wochenzeitung Die Zeit und hat das Buch „Vier fürs Klima: Wie unsere Familie versuchte CO2-neutral zu leben“veröffentlicht. Sie wird schildern, ob und wie ihrer Familie das gelungen ist, und will aufzeigen, was man selber tun kann, um dafür zu sorgen, dass unser Planet nicht den Hitzetod stirbt.
In der anschließenden Diskussionsrunde mit der Autorin kommen zu Wort: die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin, Tobias Brischar vom Vorstandsteam des Hauses der Nachhaltigkeit, das im ehemaligen Sport Sohn Gebäude in Neu-Ulm seinen Sitz hat, und Prof. Julia Kormann, Vizepräsidentin der Hochschule Neu-Ulm und dort zuständig für Nachhaltigkeit. Die Runde moderiert Ronald Hinzpeter, Redaktionsleiter der Neu-Ulmer und Illertisser Zeitung. Auch das Publikum hat die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Bereits um 18 Uhr startet im Foyer des Edwin-Scharff-Hauses ein Marktplatz mit Infoständen rund um die Themen Energie und Nachhaltigkeit. Mit dabei sind die Stadt Neu-Ulm, die SWU mit Informationen zu Fernwärme und Elektromobilität, die FairtradeSteuerungsgruppe Neu-Ulm, das Haus der Nachhaltigkeit, die Regionale Energieagentur Ulm, die Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland e. V., die Bürgerenergiegenossenschaft Donau Energie, das IHKNetzwerk klimaneutrale und nachhaltige Produktion, der ADFC, die Kreisgruppe des Bund Naturschutz in Bayern und Greenpeace Ulm/Neu-Ulm. (AZ)