Neu-Ulmer Zeitung

Damit Spargel länger frisch bleibt

In diesen Tagen beginnt die Saison des Königsgemü­ses. Beim Kauf lohnt ein Blick auf die Schnittkan­ten und den Kopf. Und generell gilt: Die grüne Sorte hat Vorteile.

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München Ob weiß, grün oder violett: Für seine Liebhaber ist Spargel der schmackhaf­te König der Gemüse. Spargel ist reich an Wasser (95 Prozent) und besonders kalorienar­m (16 Kilokalori­en pro 100 Gramm). Er liefert Ballaststo­ffe, wertvolle Vitamine wie zum Beispiel K, C, B1, B2 sowie Mineralsto­ffe, Phosphor und Calcium. Mit rund 500 Gramm Spargel deckt man seinen Tagesbedar­f an Vitamin C. Das in Spargel in hohen Mengen enthaltend­e Asparagin und Kalium regen zusammen mit Saponinen die Nierentäti­gkeit an und haben eine entwässern­de Wirkung.

Für den besonderen Geschmack sind Schwefelve­rbindungen verantwort­lich. Wer allerdings zu hohen Harnsäurew­erten im Blut oder zu Gicht neigt, sollte eher auf Spargel verzichten, da er Purine enthält.

Der weiße Spargel wächst unter der Erde heran und wird geerntet, bevor die Spitzen durch die Erde stoßen. Die Stangen sind hell und weiß. Gelangen Licht und Luft an den Spargel, färben sich die Spitzen leicht violett. Beide Varianten müssen vor dem Verzehr geschält werden. Der Geschmack ist besonders mild. Grüner Spargel wird geerntet, wenn er rund 20 Zentimeter aus dem Boden ragt. Durch das Tageslicht bildet sich Chlorophyl­l und die Farbe verändert sich. Zudem ist mehr Vitamin C enthalten und der Geschmack kräftiger und leicht nussig. Grünen Spargel kann man ungeschält verspeisen.

Rund 1,4 Kilo Spargel wird in Deutschlan­d jährlich pro Person konsumiert. Mit etwa 80 Prozent stammt der größte Anteil aus heimischem Anbau.

Frischer heimischer Spargel ist nur in der Saison erhältlich. Der Saisonbegi­nn hängt stark von der Witterung ab, denn Spargel wächst erst bei Tagestempe­raturen um 12 bis 13 Grad. Kühlere Nächte können das Wachstum verzögern. Meist startet die Ernte daher im April, in kalten Jahren kann es aber auch bis Anfang Mai dauern. Die Spargelzei­t endet zu Johanni am 24. Juni. Dadurch haben die Pflanzen bis zum Ende der Vegetation­szeit im Herbst genug Zeit, um sich zu erholen und genug Nährstoffe für den Austrieb im nächsten Frühjahr.

Findet man außerhalb dieser Saisonzeit­en frischen Spargel im Handel, kommt er zum Beispiel aus Griechenla­nd, Spanien oder Peru. Das bedeutet lange Transportw­ege mit negativen Auswirkung­en auf Qualität und Umwelt.

Regional erzeugter Spargel punktet mit Frische, Geschmack und Zartheit. Durch kürzere Transporte ist der Kauf in der Saison zudem klimafreun­dlicher. Wer Spargel direkt vom Erzeuger kauft, kann sich dort nach den Anbaubedin­gungen erkundigen oder gleich einen Blick auf das Spargelfel­d werfen.

Frischen Spargel erkennt man daran, dass die Schnittste­llen hell und saftig aussehen. Die Stangen sollten glänzen, keine Risse aufweisen und leicht brechen. Außerdem sollten die Köpfchen noch geschlosse­n sein. Drückt man die Stangen mit dem Daumen ein, sollte Saft austreten.

Älterer Spargel hat bräunlicht­rockene bis holzige Schnittste­llen, die Köpfchen sind nicht mehr geschlosse­n, oft weich und matschig. Je älter der Spargel, desto unangenehm­er und säuerliche­r riecht er. In ein feuchtes Geschirrtu­ch gewickelt, bleibt frischer weißer Spargel ein bis zwei Tage im Kühlschran­k knackig. Grünen Spargel stellt man im Kühlschran­k am besten mit der Schnittste­lle in ein Gefäß mit Wasser. Geschälter Spargel sollte noch am gleichen Tag zubereitet oder roh eingefrore­n werden. Gefroren hält sich Spargel etwa acht bis 12 Monate. Frischen weißen Spargel gart man am besten für etwa 20 Minuten im Wasserdamp­f, gefrorenen Spargel in kochendem Wasser. Grüner Spargel braucht nur etwa zehn Minuten Garzeit und lässt sich auch gut in einer Pfanne zubereiten.

Zur Person

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Foto: Sebastian Gollnow, dpa Ob grün oder weiß: Spargel ist in beiden Versionen sehr gesund und vitaminrei­ch.
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Anja Schwengel-Exner ist Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung bei der Verbrauche­rzentrale Bayern.

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