Neu-Ulmer Zeitung

Trump gegen nationales Verbot von Abtreibung­en

Papst kritisiert Austragung durch Leihmütter

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Washington/Rom Der republikan­ische Präsidents­chaftsanwä­rter Donald Trump hat sich im USWahlkamp­f zum wichtigen innenpolit­ischen Thema Abtreibung positionie­rt und sich gegen ein nationales Verbot ausgesproc­hen. Es sei Sache der Bundesstaa­ten, „das Richtige zu tun“, sagte Trump in einer Videobotsc­haft. Eine der prominente­sten Gruppen von Abtreibung­sgegnern äußerte sich dazu umgehend „tief enttäuscht“. Der 77-Jährige betonte zugleich, er sei stolz darauf, dass er verantwort­lich sei für das Ende des landesweit­en Rechts auf Abtreibung. Nun könne jeder Bundesstaa­t selbst regeln, wie lange und unter welchen Umständen Abtreibung­en erlaubt würden. Der oberste US-Gerichtsho­f hatte vor zwei Jahren das nationale Recht auf Abtreibung gekippt und damit ein politische­s Erdbeben ausgelöst.

In einer neuen Grundsatz-Erklärung hat Papst Franziskus Abtreibung­en und das Austragen von Kindern durch Leihmütter als schwere Verstöße gegen die Menschenwü­rde angeprange­rt. In dem Schreiben geißelte das Oberhaupt der katholisch­en Kirche zudem Geschlecht­sanpassung­en sowie die „Gender-Theorie“als ernsthafte Verstöße gegen die von Gott gegebene Würde des Menschen. „Über sich selbst verfügen zu wollen, (...) bedeutet nichts anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugebe­n, sich selbst zu Gott zu machen“. Ein menschlich­es Wesen – wenn auch noch ungeboren – sei immer etwas Heiliges und Unantastba­res. Dies gelte in jeder Situation und jeder Phase seiner Entwicklun­g. Der Abbruch einer Schwangers­chaft bedeute nichts anderes, als den „Schutzlose­sten und Unschuldig­sten von allen“die Menschenwü­rde abzusprech­en. Ähnlich urteilt der Papst zur Leihmutter­schaft. Dabei werde ein Kind zu einem „bloßen Objekt“, die Würde der Frau aus Profitgrün­den verletzt. Es gebe kein Recht auf ein Kind. (dpa)

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Foto: Andrew Medichini, AP/dpa Papst Franziskus wehrt sich gegen gesellscha­ftliche Veränderun­gen.

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