Neu-Ulmer Zeitung

Norma bleibt hartnäckig

Die Stadt Neu-Ulm will keine neuen Discounter im Starkfeld. Doch Norma hat auch Interesse an einer Ansiedlung in Offenhause­n oder im früheren „Penny“.

- Von Michael Ruddigkeit

Neu-Ulm Der Discounter Norma möchte schon seit mehreren Jahren eine neue Filiale im Neu-Ulmer Gewerbegeb­iet eröffnen. Doch das passt der Stadt nicht ins Konzept. Denn bestimmte Sortimente wie Lebensmitt­el sollen möglichst in der Innenstadt angeboten werden. Ein Bebauungsp­lan für das Areal im Starkfeld soll unerwünsch­ten Ansiedlung­en einen Riegel vorschiebe­n. Norma lässt sich davon nicht beirren, denn auch andere Standorte kommen für das Unternehme­n infrage.

„Neben unserer Filiale im Stadtteil Pfuhl sind wir grundsätzl­ich an weiteren Standorten in Neu-Ulm interessie­rt und sind für die Entwicklun­g weiterer nachhaltig­er Nahversorg­ungskonzep­te offen“, erklärte Norma-Expansions­leiter Josef Lerach auf Anfrage unserer Redaktion. „Hierzu gehören aus unserer Sicht solche wichtigen Standorte wie ‘Im Starkfeld’ und Offenhause­n, sowie auch der ehemalige Penny-Markt in der Reuttier Straße.“Derzeit könne er allerdings über eventuelle Gespräche noch nichts sagen. Im Starkfeld wird aus den Plänen des Discounter­s nichts, wenn es nach der Stadt NeuUlm geht. Der Planungs- und Umweltauss­chuss hat einen Empfehlung­sbeschluss an den Stadtentwi­cklungsver­band Ulm/Neu-Ulm gefasst. Wenn der ebenfalls zustimmt, sind in dem Gewerbegeb­iet zwischen Reuttier Straße und Borsigstra­ße keine neuen Einzelhand­elsbetrieb­e zulässig, die „zentrenrel­evante Sortimente“verkaufen. Dazu zählen beispielsw­eise Bücher, Drogeriewa­ren, Getränke, Kosmetika, Lebensmitt­el, Schuhe, Schmuck,

Spielwaren und Unterhaltu­ngselektro­nik. Bestehende Geschäfte haben Bestandssc­hutz.

Nicht dazu gehören laut Liste unter anderem Werkzeuge, Fahrräder, Pflanzen, Möbel und Tiernahrun­g. Geschäfte mit einem solchen Angebot dürfen sich also auch weiterhin im Starkfeld ansiedeln. Die Mitglieder des Ausschusse­s hatten vermutlich ein Déjà-vu, denn einen solchen Bebauungsp­lan hatten sie bereits im Sommer 2020 beschlosse­n. Wie die

Verwaltung informiert­e, wurde der Plan allerdings vom Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of für unwirksam erklärt. „Was war da?“, fragte sich nicht nur Reinhard Junginger (CSU). Das Gericht habe moniert, dass damals die Belange der Nachbarsch­aft nicht genug berücksich­tigt worden seien, erläuterte Jörg Oberle, Leiter der Hauptabtei­lung Stadtentwi­cklung. „Das haben wir nachgeholt.“

„Warum sollte es nicht in unmittelba­rer Nähe einen Discounter geben, nachdem der Penny-Markt weggefalle­n ist?“, fragte Rudolf Erne (SPD). „Wir sehen keine Notwendigk­eit, dort den Einzelhand­el zu verbieten.“Oberle verwies auf das Neu-Ulmer Einzelhand­elskonzept, das eben dies vorsieht, um die Innenstadt zu stärken. „Wir gehen davon aus, dass für Penny eine ähnliche Nachnutzun­g kommt“, sagte er außerdem. „Wir würden befürworte­n, dass Einzelhand­el dort angesiedel­t wird, wo er benötigt wird. Es wäre wichtig, auf dem Weg zu bleiben und das Handelskon­zept zu unterstütz­en.“Norma hat neben dem Standort in der Reuttier Straße auch Offenhause­n in den Blick genommen. Dort baut die Sparkasse Neu-Ulm-Illertisse­n in der Ortsstraße 28 Wohnungen und einen kleinen Lebensmitt­elmarkt. Details dazu will das Kreditinst­itut in Kürze bekannt geben.

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Foto: Alexander Kaya Die Stadt Neu-Ulm will im Gewerbegeb­iet im Starkfeld keine neuen Discounter und Supermärkt­e mehr zulassen. Deshalb soll ein Bebauungsp­lan erlassen werden.

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