Kehrt Formel 1 nach Deutschland zurück?
Wechselmodell in Europa sorgt für Hoffnungen
Metern am Loch vorbeischob und Jäger mit einer 68-Finalrunde (und insgesamt 268 Schlägen) gewann.
Noch auf dem 18. Grün schloss der junge Familienvater nach seinem Triumph Ehefrau Shelby und seinen 16 Monate alten Sohn Fritz in die Arme. Beim anschließenden Fototermin setzte er den Kleinen in den großen Pokal aus Kristallglas. „Es ist ein großartiges Gefühl, und ich freue mich sehr. Ich hätte mir kein besseres Szenario erträumen können, es am Ende gegen die Nummer eins der Welt zu schaffen – das ist ein guter Golfer“, sagte Jäger zu seinem unerwarteten Coup. „Ich bin davon ausgegangen, dass er den Putt macht. Aber ich bin überhaupt nicht sauer, dass er nicht reinging“, sagte Jäger auf der Pressekonferenz mit einem Augenzwinkern.
135 Turnierteilnahmen auf der PGA-Tour mit einigen Top-TenPlatzierungen, aber ohne einen Sieg lagen da hinter ihm. Immer wieder erlitt Stephan Jäger Rückschläge, qualifizierte sich mehrfach für die amerikanische ProfiTour, wurde aber immer wieder abgestuft, weil die Erfolge fehlten. Von 2016 bis 2021 erspielte er sich fünf Siege auf der niederklassigeren Korn-Ferry-Tour und schaffte so immer wieder den Sprung auf das PGA-Niveau.
Jägers Talent hatte sich schon früh angedeutet. Er hatte das Glück, in München-Eichenried (Landkreis Erding) in direkter Nähe zum Golfplatz aufzuwachsen. Mit zehn Jahren begann er dort mit dem Sport, mit 18 wurde er bayerischer Meister der Männer sowie der U18 und wechselte im gleichen Jahr noch in die USA.
für die Zukunft. So sagte er: „Mein Sohn ist 16 Monate alt. Meine Frau ist deutlich länger an meiner Seite. Sie hat das Schlimmste gesehen und die Siege auf der Korn Ferry Tour. Mit den beiden wichtigsten Menschen meines Lebens feiern zu können, ist großartig. Ich hoffe, ich schaffe das noch mal, wenn er in einem Alter ist und sich erinnern kann.“
Das Masters im Augusta National Club findet vom 11. bis 14. April in Georgia in den USA statt. Neben Vorjahressieger John Rahm gehört auch der Weltranglistenführende Scottie Scheffler zu den großen Favoriten. Stephan Jäger wird der einzige deutsche Spieler im illustren Teilnehmerfeld sein, der in Augusta an den Start geht.
Der ehemalige Masters-Sieger Bernhard Langer aus Anhausen (Landkreis Augsburg), der durch seine zwei Erfolge von 1985 und 1993 eine lebenslange Startberechtigung für das Turnier hat und dort eigentlich seine Abschiedsvorstellung geben wollte, kann nicht an den Start gehen. Der 66-Jährige hatte sich im Februar die Achillessehne gerissen und musste verletzungsbedingt absagen. Er deutete an, seinen Abschiedsauftritt, je nachdem, wie die Genesung voranschreite, eventuell dann im nächsten Jahr in Augusta zu geben.
Hockenheim/Nürburg Können die deutschen Formel-1-Fans wieder auf ein Heimrennen hoffen? Überlegungen in der Motorsport-Königsklasse über ein Wechselmodell unter europäischen Grand-PrixStrecken ab 2026 könnten auch dem Hockenheimring in BadenWürttemberg und dem Nürburgring in Rheinland-Pfalz Chancen auf eine Rückkehr eröffnen. Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali hatte vor wenigen Wochen ein Rotationsmodell auf dem alten Kontinent ins Spiel gebracht. „2026 wird man etwas Interessantes sehen. Wir diskutieren mit anderen Veranstaltern in Europa, um etwas zu machen, das bald angekündigt wird“, sagte der Italiener. 2026 werde ein Jahr, „in dem es viele Grand Prix geben wird, vor allem in Europa, wo wir verschiedene Optionen haben“.
In dieser Saison bestreitet die Formel 1 24 Rennen – so viele wie nie zuvor. Darunter sind aber nur noch neun Große Preise in Europa. „Wir gehen davon aus, dass Formel 1 Interesse an Deutschland als Markt generell hat. Wir halten generell von einem Rotationsmodell sehr viel, weil es sich mit den Kollegen vom Nürburgring in der Vergangenheit auch bewährt hatte“, sagt Hockenheimring-Geschäftsführer Jorn Teske. (dpa)
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