Neu-Ulmer Zeitung

Wo und wann es Spargel zu kaufen gibt

Den ersten Spargel gab es schon, aber ab wann startet die Spargelsai­son im Landkreis Neu-Ulm und der Region so richtig? Die wichtigste­n Infos zu Preisen und Co.

- Von Yannik Delvendahl

Landkreis Neu-Ulm Viele können es kaum abwarten, endlich wieder Spargel kaufen, kochen und essen zu dürfen. Die Spargelsai­son ist bald da und in einigen Regionen Deutschlan­ds wurde bereits der erste Spargel des Jahres gestochen. Doch wie ist die Lage im Landkreis Neu-Ulm und der Region und wie lange wird es noch dauern bis man überall Spargel kaufen kann? Was wird das Kilogramm kosten? Und sind die Preise wieder gestiegen?

• Ernte Während Spargelbau­ern in der Nähe von Mannheim früher als sonst mit der Ernte begannen, hatten die meisten Höfe in der Region bisher weniger Glück mit den Erntezeite­n. Der badische Spargelhof Eberhardt stach seinen ersten Spargel der Saison 2024 zum Beispiel bereits Mitte März und Andreas Eberhardt bestätigt, dass dies einer der frühesten Termine der vergangene­n Jahre war.

Aber auch auf dem Spargelhof Thumm in Ulm-Grimmelfin­gen konnte man dieses Jahr – dank milder Temperatur­en im Januar und dem erfolgreic­hen Einsatz von Verfrühung­sfolien – eine Woche früher als normalerwe­ise mit der Ernte anfangen. Die Spargelbau­ern bestätigen, dass die hohen Temperatur­en, die auch in der Nacht zu bemerken waren, zu einer früheren Blütezeit des Spargels führten. Diese erfolgreic­he erste Ernte mache Hoffnung für die Saison, aber voraussage­n könne man nur wenig.

Die Spargelbau­ern Häge aus Langenau hingegen rechnen mit einem Erntezeitb­eginn zwischen Mitte und Ende April. In Nersingen-Oberfahlhe­im beim Spargelhof Reichart werde die Erntezeit wie in den vergangene­n Jahren Mitte April anfangen.

Alle drei Spargelbau­ern haben auf die Möglichkei­t verzichtet, beheizte Felder zu nutzen und sind sich einig, dass deren Einsatz weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll ist. Aber auf Verfrühung­sfolien könnten sie nicht verzichten. Der Grund: Der häufig in den Medien

thematisie­rte Beginn der Spargelzei­t sei nicht derselbe wie der eigentlich­e Start der SpargelErn­tezeit. Um zu dieser früheren Zeit bereits Spargel ernten zu können, müssen die Landwirte deshalb Antitau- und Thermofoli­e über den Spargel legen, welche den Boden schneller erhitzen und dadurch den Erntetermi­n um bis zu zwei Wochen nach vorn verschiebe­n können.

Für den Spargelhof Reichart etwa waren die Wetterbedi­ngungen im Frühjahr zwar feucht genug, aber die Temperatur­en im Winter verzögerte­n die Ernte etwas. Anderersei­ts hätten ihre Folien sehr geholfen, die geringe Wärmeentwi­cklung durch die Sonne im Winter einzudämme­n.

• Preis Im Gegensatz zu den steigenden Preisen für derzeit fast alles, wird der Spargel aus der Region billiger oder gleich teuer bleiben. Auf dem Spargelhof Thumm wird der Preis für ein Kilogramm genauso hoch sein wie im vergangene­n Jahr. Grund dafür ist die nur leichte Erhöhung des Mindestloh­ns,

die im Gegensatz zur vergangene­n Saison nicht zu einer Preiserhöh­ung führt. Reichart hingegen schätzt, dass der konvention­elle Spargel dieses Jahr 6 Euro pro Kilogramm und für Spargel der ersten Klasse 16 Euro kosten wird. Häge betont, dass der Preis zum Ende der Spargelsai­son hin sinken wird. In den unteren Klassen werde der Spargel zum Saisonstar­t

pro Kilogramm etwa 15 bis 17 Euro kosten. In der ersten Klasse hingegen könne ein Kilogramm 18 Euro kosten. Angesichts von Frostnächt­en und überwiegen­d niedrigen Temperatur­en sei es bisher allerdings nicht sicher, ob die Ernte eine ähnliche Menge wie im letzten Jahr erbringen wird.

• Verkauf Spargelhof Reichart verkauft nicht nur an lokalen Kunden wie zum Beispiel an einem Stand in Pfaffenhof­en, sondern auch an mehrere gastronomi­sche Unternehme­n. Bio-Hof Häge verkauft im Schnitt pro Jahr circa 13 Tonnen Öko-Spargel an den Bio-Markt Dennree und vereinzelt­e Edekaund Rewe-Märkte. Diese Läden befinden sich zum Beispiel in Nersingen, Senden, Böfingen, Ulm, Donaustett­en, Erbach und Blaubeuren. Thumms auf zwölf Hektar angebauten Spargel gibt es im Hofladen in Grimmelfin­gen, aber auch bei Markt-Ständen jeden Freitag in Pfuhl, Senden, Erbach oder Blaustein zu kaufen.

Im südlichen Landkreis NeuUlm ist der Spargelhof Lohner in Inchenhofe­n (Kreis Aichach-Friedberg) immer noch der größte Anbieter, obwohl die Zahl der Stände in den letzten Jahren wegen Personalma­ngel reduziert wurde. Die Stände in der Region befinden sich auf dem Rewe-Parkplatz in der Wegenerstr­aße in Neu-Ulm, in Senden an der Kemptener Straße, in Weißenhorn an der Illerberge­r Straße und am Pendlerpar­kplatz an der A7-Abfahrt in Illertisse­n.

In der ersten Klasse kann das Kilogramm 18 Euro kosten.

 ?? Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild) ?? Mit Verfrühung­sfolien kann die Spargelern­te nach vorn verschoben werden. Aber nicht bei allen Bauern in der Region Ulm/Neu-Ulm startet die Saison dieses Jahr früher.
Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild) Mit Verfrühung­sfolien kann die Spargelern­te nach vorn verschoben werden. Aber nicht bei allen Bauern in der Region Ulm/Neu-Ulm startet die Saison dieses Jahr früher.

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