Ulmer Münster: Turm wird bis auf 102 Meter geöffnet
Warum man auf die oberste Plattform in 146 Metern Höhe wohl nie mehr ohne Führung steigen kann.
Ulm Gute und schlechte Nachrichten gibt es für all diejenigen, die dem Ulmer Münster wieder einmal aufs Dach – respektive auf den Turm – steigen möchten: Bis auf eine Höhe von 102 Metern wird das schon bald wieder möglich sein, ab dem 1. Mai nämlich. Allein bis auf die oberste Plattform auf 146 Metern, wie das früher möglich war, wird man aus Brandschutzgründen aber wohl nie mehr ohne Führung steigen können, sagt Dekan Torsten Krannich.
Die gute Nachricht zuerst: Selbst der Zeitplan fürs Event steht schon, wenn nach drei Jahren nun endlich wieder bis auf 102 Meter hinaufgestiegen werden darf. Am Nachmittag des 30. April wird es um 15 Uhr eine Eröffnungsfeier geben, bei der auch ein Team vom
Einstein-Marathon einen „kleinen Treppenlauf“, so Krannich, veranstalten darf – ohne Zeitmessung, aber immerhin ein bisschen wie früher.
Ab dem 1. Mai sind die Treppen bis auf 102 Meter Höhe dann wieder für alle geöffnet, die vorher den Obolus von sieben Euro entrichtet haben (Schüler und Studenten 4,50 Euro). Dass es auf Bewertungsportalen manch bitteren Kommentar gab, seitdem die Preise zum 1. Juli 2023 erhöht worden waren, obwohl der Aufstieg nur bis 70 Meter möglich war, versteht Krannich gut.
Den Grund für die Erhöhung kennt er allerdings auch: Die aktuellen Brandschutzauflagen verlangen, dass zukünftig vier hauptamtliche Kräfte im Münster tätig sind – jemand an der Pforte, jemand im Turmshop und zwei weitere Personen auf dem Turm, wo früher nur ein Turmwärter tätig war.
Zwei Turmwärter sind jetzt nötig, damit im Brandfall die Turmbesucher nach unten geleitet werden können. „Das müssen wir erfüllen, damit wir überhaupt öffnen dürfen“, sagt Krannich. Die Brandschutzauflagen verteuern den Betrieb, haben aber auch Folgen, wenn in noch unbestimmter Zeit wieder ein Aufstieg über die 768 Treppenstufen bis zur obersten Besucherplattform auf der Höhe von 146 Metern möglich sein wird. Der nämlich wird wohl nie mehr „einfach so“möglich sein, also ohne Führung in Rahmen einer Gruppe.
Für den Winter, wenn es auf den jetzt dann wieder erreichbaren 102 Metern Höhe kalt und zugig ist und wenn pro Tag nur etwa 20 Besucherinnen und Besucher auf den Turm wollen, sucht man noch nach Lösungen. Wahrscheinlich werde es Zeitslots geben, in denen der Aufstieg bis dorthin möglich ist, während man außerhalb solcher Zeitslots dann nur bis auf die nach der Sperrung seit 2022 wieder erreichbaren 70 Meter hoch darf. „Sonst wird der Betrieb einfach unrentabel“, sagt Krannich. Von Oktober bis März ist der Turm sowieso nur von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet, in den wärmeren Monaten von April bis September von 9 Uhr bis 17 Uhr.
Gespräche mit dem EinsteinMarathon-Team wird es darüber geben, was aus dem seit 2011 veranstalteten beliebten Ulmer Münster-Turmlauf über 560 Stufen wird. Ihn gab es 2019 – vor Corona – bislang letztmals. Im Internet findet sich ein Termin, der 14. Juni 2025, doch steht daneben ein „Achtung!“; der Termin sei nicht fixiert.