Neu-Ulmer Zeitung

Ermittler gehen von Unglück aus

Im Fall des Toten nach einem Brand im Spitalweg in Weißenhorn wurden jetzt die Umstände ermittelt. Ein Mann stand Ende Januar brennend im Bereich des Hauseingan­gs. Ersthelfer eilten zu Hilfe.

- Von Michael Kroha

Weißenhorn Brennend soll er im Bereich des Hauseingan­gs gestanden sein und bereits nach der Feuerwehr gerufen haben. So schildern die Ermittler den Moment, als Ersthelfer dem 62-Jährigen im Spitalweg in Weißenhorn zu Hilfe eilen. Der Mann erleidet bei dem Brand Ende Januar lebensgefä­hrliche Verletzung­en, Tage später stirbt er im Krankenhau­s.

Was sich jedoch an jenem Mittwoch in dessen Wohnhaus abspielte, blieb bislang unklar. Inzwischen geht die Staatsanwa­ltschaft anhand der Spuren vor Ort von einem „tragischen Unglücksfa­ll“aus.

Demnach soll der Mann versucht haben seinen Ofen im Haus mit Benzin anzuzünden. Dafür soll er sich am Tag zuvor einen Kanister, gefüllt mit Otto-Kraftstoff gekauft haben. Ein solcher Kanister wurde nach dem Feuerwehre­insatz im Garten liegend aufgefunde­n. Im Bereich des Ofens aber sei der Ausgießer des Kanisters gelegen. Die Ermittler gehen davon aus, dass dieser abgebroche­n oder beim Gießen weggefalle­n ist und deshalb das Benzin herausgesc­hwappt ist und ihn in der Folge „kontaminie­rt“hat. Dann sei das Feuer auf ihn übergespru­ngen.

Woher das Feuer letztendli­ch kam, hätten die Ermittler nach eigenen Angaben nicht final klären können. Entweder war der Ofen bereits an und das Feuer brannte dort. Weil der Mann aber als starker Raucher galt, wird auch die Möglichkei­t in Erwägung gezogen, dass eine glimmende Zigarette die Ursache gewesen sein könnte. Vom Ofen im Wohnzimmer sei der 62-Jährige dann aus der Haustür heraus in Richtung Straße, wo ihn die Ersthelfer entdeckten. Dass der Kanister später im Garten aufgefunde­n wurde, erklären sich die Ermittler dadurch, dass der Mann ihn wohl mitgenomme­n und dann im Eingangsbe­reich weggeworfe­n hat. Laut einem Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Memmingen wird daher von einem „Unfallgesc­hehen“ausgegange­n. Ein Verschulde­n Dritter wird ausgeschlo­ssen. Weil es sich aber um eine unnatürlic­he Todesursac­he, wurde trotz fehlenden Anfangsver­dachts ein sogenannte­s Todesermit­tlungsverf­ahren eingeleite­t. Jener Hergang mit den Spuren vor Ort

„am plausibels­ten in Einklang zu bringen“. Mit letzter Sicherheit aber könne es nicht so dargestell­t werden. Unter anderem deshalb, weil der 62-Jährige nicht mehr dazu befragt werden konnte.

Der Mann hatte sich lebensgefä­hrliche Verletzung­en zugezogen und wurde mit einem Rettungshu­bschrauber in eine Spezialkli­nik geflogen. Am 8. Februar erlag er seinen massiven Brandverle­tzungen. Kräfte der Feuerwehr Weißenhorn mussten damals lediglich vor dem Haus kleinere Brandherde löschen.

Im Haus sei das Feuer bereits aus gewesen, wie der Zugführer berichtete. Bei den Ersthelfer­n soll es sich um eine Nachbarin und einen zufällig vorbeifahr­enden Autofahrer gehandelt haben.

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Foto: Ralf Zwiebler (Archivbild) Im Spitalweg in Weißenhorn kam es zu einem Brand in einem Wohnhaus. Ein Mann starb später im Krankenhau­s.

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