Ermittler gehen von Unglück aus
Im Fall des Toten nach einem Brand im Spitalweg in Weißenhorn wurden jetzt die Umstände ermittelt. Ein Mann stand Ende Januar brennend im Bereich des Hauseingangs. Ersthelfer eilten zu Hilfe.
Weißenhorn Brennend soll er im Bereich des Hauseingangs gestanden sein und bereits nach der Feuerwehr gerufen haben. So schildern die Ermittler den Moment, als Ersthelfer dem 62-Jährigen im Spitalweg in Weißenhorn zu Hilfe eilen. Der Mann erleidet bei dem Brand Ende Januar lebensgefährliche Verletzungen, Tage später stirbt er im Krankenhaus.
Was sich jedoch an jenem Mittwoch in dessen Wohnhaus abspielte, blieb bislang unklar. Inzwischen geht die Staatsanwaltschaft anhand der Spuren vor Ort von einem „tragischen Unglücksfall“aus.
Demnach soll der Mann versucht haben seinen Ofen im Haus mit Benzin anzuzünden. Dafür soll er sich am Tag zuvor einen Kanister, gefüllt mit Otto-Kraftstoff gekauft haben. Ein solcher Kanister wurde nach dem Feuerwehreinsatz im Garten liegend aufgefunden. Im Bereich des Ofens aber sei der Ausgießer des Kanisters gelegen. Die Ermittler gehen davon aus, dass dieser abgebrochen oder beim Gießen weggefallen ist und deshalb das Benzin herausgeschwappt ist und ihn in der Folge „kontaminiert“hat. Dann sei das Feuer auf ihn übergesprungen.
Woher das Feuer letztendlich kam, hätten die Ermittler nach eigenen Angaben nicht final klären können. Entweder war der Ofen bereits an und das Feuer brannte dort. Weil der Mann aber als starker Raucher galt, wird auch die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass eine glimmende Zigarette die Ursache gewesen sein könnte. Vom Ofen im Wohnzimmer sei der 62-Jährige dann aus der Haustür heraus in Richtung Straße, wo ihn die Ersthelfer entdeckten. Dass der Kanister später im Garten aufgefunden wurde, erklären sich die Ermittler dadurch, dass der Mann ihn wohl mitgenommen und dann im Eingangsbereich weggeworfen hat. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen wird daher von einem „Unfallgeschehen“ausgegangen. Ein Verschulden Dritter wird ausgeschlossen. Weil es sich aber um eine unnatürliche Todesursache, wurde trotz fehlenden Anfangsverdachts ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Jener Hergang mit den Spuren vor Ort
„am plausibelsten in Einklang zu bringen“. Mit letzter Sicherheit aber könne es nicht so dargestellt werden. Unter anderem deshalb, weil der 62-Jährige nicht mehr dazu befragt werden konnte.
Der Mann hatte sich lebensgefährliche Verletzungen zugezogen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Am 8. Februar erlag er seinen massiven Brandverletzungen. Kräfte der Feuerwehr Weißenhorn mussten damals lediglich vor dem Haus kleinere Brandherde löschen.
Im Haus sei das Feuer bereits aus gewesen, wie der Zugführer berichtete. Bei den Ersthelfern soll es sich um eine Nachbarin und einen zufällig vorbeifahrenden Autofahrer gehandelt haben.