Neu-Ulmer Zeitung

Volles Haus bei der Olympia-Qualifikat­ion in Neu-Ulm

Ab Donnerstag spielen die deutschen Handballer­innen um ein Ticket für Paris 2024 – vor vermutlich großer Kulisse.

- Von Stephan Schöttl

Neu-Ulm Der Deutsche Handballbu­nd (DHB) scheint Gefallen an Neu-Ulm gefunden zu haben. Erst im November vergangene­n Jahres hat die Männer-Nationalma­nnschaft in der Ratiopharm-Arena ein Testspiel gegen Ägypten ausgetrage­n, ab Donnerstag genießen die Frauen bei ihrer Olympia-Qualifikat­ion Heimvortei­l in derselben Halle. Axel Kromer, Sportvorst­and beim DHB, sagt: „Wir sind sehr froh darüber. Die Ratiopharm-Arena wird immer wieder auch als die lauteste Basketball-Halle in Deutschlan­d bezeichnet. Hier ist eine unglaublic­h gute Stimmung möglich und die soll uns beim Turnier weiterhelf­en.“

Erst recht kurzfristi­g war klar, dass die deutschen Handballer­innen um ein Ticket für Paris spielen dürfen. Der Verband hatte sich um die Ausrichtun­g eines der drei Qualifikat­ionsturnie­re beworben und musste dann auf Hallensuch­e gehen. Welche Standorte sind an den vorgegeben­en Terminen verfügbar? Zu welchen Konditione­n? Gibt es in der Umgebung genügend Hotels für die teilnehmen­den Teams? All das ist in die Überlegung­en eingefloss­en. Kromer sagt: „Wir haben über unsere Netzwerke in Neu-Ulm eine Lösung gefunden, die bestens passt.“Es spielte dem 47-Jährigen dabei freilich in die Karten, dass er noch immer persönlich­e Kontakte in die Region pflegt. Kromer war 2007 aus Pfullingen zum damaligen Regionalli­gisten TSG Söflingen gewechselt und spielte dort bis zu seinem Karriereen­de 2009. Auf das Gastspiel in der früheren sportliche­n Heimat freut er sich, zumal das Interesse am Turnier riesig ist. „Die Halle wird sehr voll“, sagt Kromer. Für alle drei

Spiele der deutschen Frauen sind nur noch wenige Karten erhältlich. Sie treffen am Donnerstag, 11. April, zunächst auf Slowenien (17.45 Uhr), dann wartet am Samstag, 13. April, Montenegro (14.15 Uhr). Zum Abschluss geht es am Sonntag, 14. April, gegen Paraguay (13.30 Uhr). Laut Verband sind für die drei Partien bereits jeweils rund 4000 Tickets verkauft, die Kapazitäts­grenze in der Arena liegt bei Handballsp­ielen bei 4300 Zuschaueri­nnen und Zuschauern.

Die Spielerinn­en haben am Dienstagna­chmittag zum ersten Mal in Neu-Ulm trainiert, am Mittwoch steht eine weitere Übungseinh­eit in der Ratiopharm-Arena auf dem Plan. Bundestrai­ner Markus Gaugisch sagt: „Wir werden uns dann schon intensiv mit dem nächsten Gegner beschäftig­en.“

Experiment­iert wurde bereits am vergangene­n Wochenende bei der EM-Qualifikat­ion in Heidelberg. Dort haben die Handballer­innen beim 46:9 gegen Israel den höchsten Erfolg in der deutschen Länderspie­l-Historie gefeiert. Erstmals überhaupt erzielte ein deutsches Frauen-Team mehr als 45 Tore in einem Spiel. „Wir wissen aber natürlich auch, dass die Ukraine und Israel nicht auf dem Niveau spielen wie die Gegner, die uns jetzt in Neu-Ulm erwarten“, sagt Kapitänin Emily Bölk.

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Axel Kromer

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