Volles Haus bei der Olympia-Qualifikation in Neu-Ulm
Ab Donnerstag spielen die deutschen Handballerinnen um ein Ticket für Paris 2024 – vor vermutlich großer Kulisse.
Neu-Ulm Der Deutsche Handballbund (DHB) scheint Gefallen an Neu-Ulm gefunden zu haben. Erst im November vergangenen Jahres hat die Männer-Nationalmannschaft in der Ratiopharm-Arena ein Testspiel gegen Ägypten ausgetragen, ab Donnerstag genießen die Frauen bei ihrer Olympia-Qualifikation Heimvorteil in derselben Halle. Axel Kromer, Sportvorstand beim DHB, sagt: „Wir sind sehr froh darüber. Die Ratiopharm-Arena wird immer wieder auch als die lauteste Basketball-Halle in Deutschland bezeichnet. Hier ist eine unglaublich gute Stimmung möglich und die soll uns beim Turnier weiterhelfen.“
Erst recht kurzfristig war klar, dass die deutschen Handballerinnen um ein Ticket für Paris spielen dürfen. Der Verband hatte sich um die Ausrichtung eines der drei Qualifikationsturniere beworben und musste dann auf Hallensuche gehen. Welche Standorte sind an den vorgegebenen Terminen verfügbar? Zu welchen Konditionen? Gibt es in der Umgebung genügend Hotels für die teilnehmenden Teams? All das ist in die Überlegungen eingeflossen. Kromer sagt: „Wir haben über unsere Netzwerke in Neu-Ulm eine Lösung gefunden, die bestens passt.“Es spielte dem 47-Jährigen dabei freilich in die Karten, dass er noch immer persönliche Kontakte in die Region pflegt. Kromer war 2007 aus Pfullingen zum damaligen Regionalligisten TSG Söflingen gewechselt und spielte dort bis zu seinem Karriereende 2009. Auf das Gastspiel in der früheren sportlichen Heimat freut er sich, zumal das Interesse am Turnier riesig ist. „Die Halle wird sehr voll“, sagt Kromer. Für alle drei
Spiele der deutschen Frauen sind nur noch wenige Karten erhältlich. Sie treffen am Donnerstag, 11. April, zunächst auf Slowenien (17.45 Uhr), dann wartet am Samstag, 13. April, Montenegro (14.15 Uhr). Zum Abschluss geht es am Sonntag, 14. April, gegen Paraguay (13.30 Uhr). Laut Verband sind für die drei Partien bereits jeweils rund 4000 Tickets verkauft, die Kapazitätsgrenze in der Arena liegt bei Handballspielen bei 4300 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Die Spielerinnen haben am Dienstagnachmittag zum ersten Mal in Neu-Ulm trainiert, am Mittwoch steht eine weitere Übungseinheit in der Ratiopharm-Arena auf dem Plan. Bundestrainer Markus Gaugisch sagt: „Wir werden uns dann schon intensiv mit dem nächsten Gegner beschäftigen.“
Experimentiert wurde bereits am vergangenen Wochenende bei der EM-Qualifikation in Heidelberg. Dort haben die Handballerinnen beim 46:9 gegen Israel den höchsten Erfolg in der deutschen Länderspiel-Historie gefeiert. Erstmals überhaupt erzielte ein deutsches Frauen-Team mehr als 45 Tore in einem Spiel. „Wir wissen aber natürlich auch, dass die Ukraine und Israel nicht auf dem Niveau spielen wie die Gegner, die uns jetzt in Neu-Ulm erwarten“, sagt Kapitänin Emily Bölk.