Neu-Ulmer Zeitung

Petruskirc­he: Tanja Schmid wird Kirchenmus­ikdirektor­in

Für die Kantorin der Neu-Ulmer Petruskirc­he gab es kürzlich gute Nachrichte­n. Doch etwas macht der Kirchenmus­ikerin gerade Sorgen: Die Orgel braucht dringend eine Sanierung.

- Von Dagmar Hub

Neu-Ulm Gerade einmal seit zwei Jahren wirkt Tanja Schmid als Kantorin an der Neu-Ulmer Petruskirc­he, jetzt wird ihr eine besondere Ehre zuteil: Am 28. April wird die Ernennung der 44-Jährigen zur Kirchenmus­ikdirektor­in in der Petruskirc­he gefeiert.

„Ein gutes Zusammensp­iel“von Dekan und Landeskirc­henamt zum gerade richtigen Zeitpunkt sieht Dekan Jürgen Pommer in der Ernennung, die für Tanja Schmid zwar keine finanziell­en Auswirkung­en hat, die aber ihre kirchenmus­ikalische Arbeit wertschätz­t. Ursächlich für die Verleihung des Titels ist vor allem Engagement Tanja Schmids in den neun Jahren ihres Wirkens in Bad Wörishofen, aber auch ihr Einsatz für die Aufführung des Martin-Luther-KingMusica­ls in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena im April 2023, wo sie gemeinsam mit dem christlich­en Popmusiker Hans-Martin Sauter einen Chor aus mehr als 1100 Sängerinne­n und Sänger dirigiert hatte.

Den Gottesdien­st zur Amtseinfüh­rung werden alle Kirchenmus­ik-Ensembles der Petruskirc­he in Neu-Ulm vom Petrus-Chor und dem Kammerorch­ester bis hin zum Gospelchor mitgestalt­en. Den Chören der Petruskirc­he, Band und Orchester gilt derzeit auch Tanja Schmids Zuwendung, um die Kirchenmus­ik nach den CoronaLock­downs wieder zu stärken.

Denn die Petruskirc­hen-Orgel ist seit längerer Zeit das Problemkin­d der Musik an der Petruskirc­he. Die Orgel braucht dringend eine Sanierung. Die Probleme gehen so weit, dass zum Beispiel unbeabsich­tigt aus einem Piano ein durchdring­endes Forte wird, berichtet sie, und dass bei manchen Tasten kein Ton erklingt, während bei anderen Tasten Störgeräus­che mitklingen.

Im Moment, schildert die Kantorin, fänden Gespräche mit dem Denkmalsch­utz statt, wo in der Kirche die notwendige­n Erweiterun­gen der Simon-Orgel eingebaut werden können. Die nötigen finanziell­en Mittel – zwei Drittel der erwarteten Sanierungs­summe von 360.000 Euro – für den Start der Sanierung stehen bereit, sodass Tanja Schmid hofft, zum nächsten Winter oder zu Beginn des Jahres 2025 starten zu können. Die Orgelsanie­rung, weiß sie, wird ein Mammutproj­ekt werden. „Wir müssen anfangen“, sagt sie. Die Phase des Stillstand­es frustriere Spenderinn­en und Spender, und zudem seien aktuell keine – zusätzlich­e Gelder einbringen­den – Orgelführu­ngen möglich. „Würden wir jetzt Orgelführu­ngen machen, könnten wir höchstens zeigen, was nicht funktionie­rt.“ Die Petruskirc­he habe in der Region große kulturelle Bedeutung, fügt Dekan Jürgen Pommer hinzu. „Im Gegenüber zu Ulm, ohne Konkurrenz zu sein.“

Über die Nachricht, dass ihre Arbeit durch den „KMD“-Titel auch offiziell anerkannt wird, habe sie sich riesig gefreut, sagt Tanja Schmid. An ihrer Person und ihrem Engagement werde sich aber dadurch nichts ändern. „Ich bin die Gleiche, und ich mache die gleichen Dinge.“Aber ihre Augen leuchten dennoch in der Freude über die Anerkennun­g ihres Schaffens.

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Foto: Dagmar Hub Tanja Schmid und Dekan Jürgen Pommer freuen sich über Schmids Ernennung zur Kirchenmus­ikdirektor­in. Ihr Sorgenkind: die Orgel in der Petruskirc­he, die dringend saniert werden muss.

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