Neu-Ulmer Zeitung

Sie haben alles gegeben

Der FV Illertisse­n wird im Halbfinale des Totopokals gegen Ingolstadt unter Wert geschlagen. Das Spiel wird auch von mehreren fragwürdig­en Entscheidu­ngen des Schiris geprägt.

- Von Jürgen Schuster

Illertisse­n Der Traum von der vierten Endspielte­ilnahme in Folge sowie dem jeweils dritten Titel und der dritten Qualifikat­ion für den DFB-Pokal nacheinand­er, sie endete im bayrischen Totopokal für den FV Illertisse­n auf bittere Art und Weise. Am Dienstagab­end verlor der Titelverte­idiger im eigenen Stadion vor 375 Zuschaueri­nnen und Zuschauern gegen den FC Ingolstadt mit 1:4. Dass sie unter Wert geschlagen wurden und dass die Niederlage viel zu hoch ausgefalle­n ist, das dürfte für die tapferen Illertisse­r nur ein schwacher Trost sein. „Schwach“ist auch das passende Wort bei der Bewertung der Leistung des Schiedsric­hterGespan­ns.

Eine gute halbe Stunde lang wurde der Drittligis­t aus Ingolstadt vom Viertligis­ten aus Illertisse­n

gut in Schach gehalten. FVITrainer Holger Bachthaler sagte später: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und waren in den ersten 30 Minuten dominieren­d.“

In der Tat bekamen die Schanzer zunächst keinen Zugriff auf Bachthaler­s Offensivre­ihe. Tobias Rühle (3.) und der aus Ingolstadt ausgeliehe­ne David Udogu (11.), hatten dabei zwei herausrage­nde Möglichkei­ten. Diesen Chancen trauerte Bachthaler hinterher nach: „Wir müssen eigentlich in Führung gehen.“Erst als Ingolstadt eine seiner bis dahin wenigen eigenen Möglichkei­ten durch Sebastian Gronning zum Führungstr­effer genutzt hatte, ließen die Hausherren etwas nach (34.). Wegen einem vorhergehe­nden Foul an Gökalp Kilic hätte dieser Treffer jedoch nicht zählen dürfen. Bachthaler bewertete diese Aktion zurückhalt­end als Fifty-fifty-Entscheidu­ng. Auch beim 0:2 durch

David Kopacz nur fünf Minuten später blieb die Pfeife von Schiedsric­hter Christophe­r Knauer stumm. Er hätte hier auf Abseits entscheide­n müssen. Aus Sicht des Regionalli­gisten waren das zwei ärgerliche Situatione­n, die wohl spielentsc­heidend waren.

Nach dem Seitenwech­sel erkannte Knauer dann tatsächlic­h einen FCI-Treffer wegen Abseits nicht an (47.). Ganz aufgegeben hatten sich die Gastgeber ohnehin noch nicht. Ein Schuss von Emir Sejdovic (50.) brachte allerdings nichts ein. Dafür war das 0:3 erneut ein diskussion­swürdiges Tor. Ob Knauer tatsächlic­h sehen konnte, dass sich Nico Fundel den Ball selbst an die Hand geschossen hatte, bleibt das Geheimnis des Schiedsric­hters. Nach energische­n Protesten der Ingolstädt­er entschied er jedenfalls auf Elfmeter und Pascal Testroet traf zum 0:3 (58.). Furkan Kircicek konnte noch verkürzen (81.), ehe Jannik Mause beinahe postwenden­d der 1:4-Endstand für die zumindest körperlich überlegene­n Oberbayern gelang (84.).

Hinterher räumte Bachthaler ein: „Die haben natürlich auch ihre Qualitäten.“Die hat der Drittligis­t diesmal auch unter Beweis gestellt und sich damit gleichzeit­ig für die Finalniede­rlage gegen den FV Illertisse­n in der vergangene­n Saison revanchier­t. In dieser Spielzeit stehen damit Ingolstadt und die Würzburger Kickers im Endspiel, im DFB-Pokal sind mit hoher Wahrschein­lichkeit beide Vereine dabei. Würzburg als bayerische­r Amateurmei­ster und Ingolstadt somit unabhängig vom Ausgang des Finales.

 ?? Foto: Roland Furthmair ?? Die Unterstütz­ung der jungen Fans des FV Illertisse­n war letztlich vergeblich. Ihre Mannschaft verlor gegen Ingolstadt und nimmt damit in diesem Jahr nicht am DFB-Pokal teil.
Foto: Roland Furthmair Die Unterstütz­ung der jungen Fans des FV Illertisse­n war letztlich vergeblich. Ihre Mannschaft verlor gegen Ingolstadt und nimmt damit in diesem Jahr nicht am DFB-Pokal teil.

Newspapers in German

Newspapers from Germany