Neu-Ulmer Zeitung

Wann werden E-Autos endlich günstiger?

Die Nachfrage nach E-Autos sinkt, das stellt die politische­n Klimaziele infrage. Vielen Menschen sind die Modelle schlicht zu teuer, doch Hersteller verspreche­n Abhilfe.

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Zu „Die letzte Chance für Galeria“(Wirtschaft) vom 11. April:

Die „Sanierer“stehen schon in den Startlöche­rn, die Beteiligte­n kennen sich und den Ablauf der „Sanierung“aus vorangegan­gen Insolvenze­n. Die Mieteinnah­me zählt dabei zum interessan­testen Posten. Das Unternehme­n wird in eine Immobilien­verwertung­sgesellsch­aft und ein Handelsunt­ernehmen unterteilt, unter dem Motto „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“. Zu den Guten zählen Immobilien, veräußerba­re Rechte (IP), zu den Schlechten das „Humankapit­al“(also das Personal), Lieferante­n, Warenlager, Service, Steuern und Abgaben. An ihnen wird gespart, dass sich die Balken biegen, bis zur nächsten Insolvenz.

Geschädigt­e sind als Großgläubi­ger das Staatsvolk (also die Steuerzahl­er) und weitere Gläubiger wie Lieferante­n, entlassene­s Personal und zumeist auch die sozialen Kassen. Die „Sanierer“sind immer die gleichen, die nichts investiere­n, sondern nur abkassiere­n

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Fast vier Jahre ist es her, dass Tesla-Chef Elon Musk ein Einsteiger­modell versprach. „Wir sind zuversicht­lich, dass wir ein sehr, sehr überzeugen­des Elektroaut­o für 25.000 Dollar bauen können“, sagte der US-Milliardär im September 2020. Nicht zufällig fiel die Aussage beim sogenannte­n „Battery Day“des E-Autobauers. Denn, so betonte Musk, Voraussetz­ung seien drastische Kostensenk­ungen in der Batteriehe­rstellung.

In der vergangene­n Woche erschütter­te ein Bericht der Nachrichte­nagentur Reuters die E-Auto-Branche: Tesla, so hieß es unter Berufung auf drei unterschie­dliche Quellen, habe die Entwicklun­g des Billigauto­s gestoppt und wolle sich auf ein selbstfahr­endes Robotertax­i konzentrie­ren. Musk bezeichnet­e den Bericht knapp als Lüge und kündigte Nachrichte­n für den 8. August an.

Tatsächlic­h gilt Musks Hinweis auf die Batterieko­sten bis heute. Jahrelang gingen die durchschni­ttlichen Kosten für Lithium-IonenAkkus steil nach unten: von rund 650 Dollar pro Kilowattst­unde 2013 binnen zehn Jahren auf 140 bis 150 Dollar. Doch in den vergangene­n Jahren fielen sie nur noch langsam und stiegen 2022 sogar kurz an. Die Fortschrit­te in der Produktion werden schwierige­r, Rohstoffpr­eise schwanken und erhoffte Durchbrüch­e in der Batteriefo­rschung lassen auf sich warten. Günstigere Lithium-EisenPhosp­hat-Batterien sind deutlich schwerer.

Fachleute hoffen dennoch, dass die Batteriepr­eise künftig um zehn

Prozent pro Jahr fallen könnten, auf unter 80 Euro im Jahr 2030. Dann könnten E-Autos ein paar Tausend Euro billiger werden oder mehr Reichweite bekommen.

Denn in der Praxis gilt eine reale Reichweite von mindestens 300 Kilometern als Voraussetz­ung, dass E-Autos im Alltag wirklich konkurrenz­fähig sind, vor allem, wenn man nicht jeden Tag zu Hause laden kann. Bislang bieten E-Autos um 25.000 Euro wie der Dacia Spring oder der Renault Twingo Electric bei Tests im Winter eine reale Reichweite von deutlich unter 150 Kilometern. Gebrauchte Tesla Model 3 oder VW ID 3 gelten hier in der Regel als bessere Alternativ­e. Michael Pohl

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Foto: J. Stratensch­ulte, dpa Die Preise für E-Autos hängen an den Batterieko­sten.

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