Freundin zu Tode gewürgt: Anklage erhoben
Nach der Attacke bei Wiblingen steht 15-Jähriger im Fokus
Ulm Im Fall des Ende vergangenen Jahres erwürgten Mädchens in einem Waldstück bei Wiblingen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihren 15-jährigen Freund erhoben. Das gab Michael Bischofberger, Sprecher des Staatsanwaltschaft Ulm, am Donnerstag im Rahmen einer Jahrespressekonferenz bekannt.
Bei dem Jugendlichen handelt es sich um den Sohn des Mannes, der am Ostermontag 2023 ebenfalls in Wiblingen seine siebenjährige Tochter beziehungsweise die Schwester des 15-Jährigen „beim Indianer spielen“tötete. Das Landgericht Ulm ordnete gegen den Vater im November 2023 eine dauerhafte Unterbringung in einem geschlossenen psychiatrischen Krankenhaus an. Er galt aufgrund einer schizophrenen Psychose zum Tatzeitpunkt als schuldunfähig.
Seinem Sohn wirft die Staatsanwaltschaft nun Totschlag vor. Die Anklagebehörde geht nach Abschluss der Ermittlungen davon aus, dass der 15-Jährige in der Nacht von 27. auf 28. Dezember seine Freundin in dem Wald erwürgt hat. Er selbst soll unmittelbar danach telefonisch die Polizei verständigt und die Tat eingeräumt haben. Das Mädchen konnte zunächst reanimiert werden, verstarb
Angeklagter soll massiv berauscht gewesen sein.
aber an Neujahr in einer Ulmer Klinik. Bei ihr sei der Hirntod festgestellt und die Geräte abgestellt worden, heißt es.
Der Angeklagte soll zum Zeitpunkt der Tat massiv unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln gestanden haben. Ob und gegebenenfalls in welchem Ausmaß das sowie seine psychische Verfassung eine Auswirkung auf seine Schuldfähigkeit zur Tatzeit hatten, soll durch einen psychiatrischen Sachverständigen geklärt werden. Die Beziehung zwischen dem 15-Jährigen und seiner gleichaltrigen Freundin soll als schwierig beschrieben worden sein. Ein konkretes Tatmotiv aber hätte nicht ermittelt werden können, heißt es.
In einem Erstgespräch mit dem Gutachter soll der Jugendliche keine Angaben zur Tat gemacht haben. Derzeit werde bei ihm von einer Schuldfähigkeit ausgegangen.