Neu-Ulmer Zeitung

Bringt die Baustelle wertvolle Bäume in Gefahr?

Die Stadt muss mehrere Buchen an der Reuttier Straße besser schützen, fordert eine Anwohnerin. Denn sie könnten durch die Bauarbeite­n Schaden nehmen.

- Von Michael Ruddigkeit

Neu-Ulm Die Großbauste­lle an der Reuttier Straße ist nicht nur für Autofahrer, Radler, Fußgängeri­nnen und Anlieger eine Belastung. Für den Umbau mussten zudem mehrere Bäume gefällt werden. Einige bleiben zwar stehen, doch um die müsste sich die Stadt besser kümmern, findet eine Anwohnerin. Denn sie drohten durch die Bauarbeite­n Schaden zu nehmen.

Konkret geht es um zwei Gruppen von Buchen zwischen dem Zypressenw­eg und der Straße „Am Vorgraben“, insgesamt acht Bäume. Diese müssten laut einer geltenden Richtlinie während der Arbeiten geschützt werden, was aber nicht erfolgt sei. Für Anwohnerin Christine Auch ist das ein Unding. „Altbäume sind einfach kostbar“, sagte sie im Gespräch mit unserer Redaktion. „Sie spenden Sauerstoff und Schatten.“Bis die „Bäumchen“, die neu gepflanzt worden seien, so groß seien, vergingen Jahrzehnte. Deshalb sei die Stadt in der Pflicht, Schutzmaßn­ahmen für die bestehende­n Buchen

zu ergreifen. In einer E-Mail an die Verwaltung forderte sie die Verantwort­lichen auf, dies umgehend zu tun. „Man kann nicht im Bürgerdial­og den Erhalt der Bäume verspreche­n und dann im Verlauf der Baustelle keine Baumschutz­maßnahmen ergreifen“, schrieb Auch gemeinsam mit einem weiteren Anwohner. Eine Antwort erhielt sie zunächst nicht, was sie ärgerte. Sie verstehe die Stadt außerdem nicht. „In Zeiten von Überhitzun­g der Städte müsste man dem Grün mehr Bedeutung beimessen.“

Inzwischen hat die Stadt geantworte­t. Der stellvertr­etende Pressespre­cher Sebastian Kaida äußerte sich gegenüber unserer Redaktion zu den Buchen, die vor 54 Jahren gepflanzt worden seien: „Im

Rahmen der Planung wurde sehr viel Wert auf den Erhalt und den Schutz der vorhandene­n Bäume entlang des Baufeldes gelegt.“Seit Beginn der Bauarbeite­n begleitete­n Mitarbeite­r der Abteilung Grünfläche­n und Friedhof die Baustelle und seien regelmäßig vor Ort, um die vorschrift­smäßige und fachgerech­te Ausführung der Arbeiten zu überwachen.

Bei einer Kontrolle der Buchengrup­pen zwischen Zypressenw­eg und dem Vorgraben am 2. April sei festgestel­lt worden, dass keine dickeren Wurzeln, mit einem Durchmesse­r von mehr als zwei Zentimeter, freigelegt oder geschädigt worden seien. „Die Statik und die Versorgung der Bäume ist nicht beeinträch­tigt. Zum Schutz der Bäume wurden Bauzäune aufgestell­t.“

Auch in den nächsten Wochen werde regelmäßig ein qualifizie­rter Mitarbeite­r den Zustand der Bäume überprüfen und alle notwendige­n Maßnahmen anordnen, um den Erhalt der Bäume sicherzust­ellen.

Kaida bestätigte, dass einige Bäume der Baustelle weichen mussten. Die Baumgruppe nördlich der Buchen sowie die übrigen Bäume in den bestehende­n Mittelstre­ifen sowie alle Straßenbäu­me nördlich der Kreuzung Reuttier Straße/Ringstraße seien gefällt worden. Zukünftig werde es im Straßenneu­baubereich jedoch deutlich mehr Bäume als bisher geben: „Den 20 notwendige­n Fällungen stehen 55 Neupflanzu­ngen gegenüber.“

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Foto: Alexander Kaya An der Reuttier Straße zwischen dem Zypressenw­eg und der Straße „Am Vorgraben“sind wegen der Baustelle mehrere Bäume in Gefahr, befürchtet eine Anwohnerin.

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