Neu-Ulmer Zeitung

Warum Orangensaf­t so teuer ist

Die Preise für Orangensaf­t haben sich innerhalb von zwei Jahren teilweise verdoppelt. Woran das liegt, und warum es auch beim Apfelsaft nicht gut läuft.

- Von Michael Stifter

lang in Reifungske­llern gelagert. Die Laibe werden dabei regelmäßig gewaschen, gebürstet und gewendet.

• Camembert, Brie und Blauschimm­elkäse : Die weiche Rinde besteht aus essbarem Edelschimm­el.

• Limburger und Munsterkäs­e: Die Rinde wird mit besonderen Bakterienk­ulturen behandelt, sodass auf der Rinde eine rote Schmiere entsteht. Solche Rinden tragen zur Aromabildu­ng bei und können mitgegesse­n werden – ausgenomme­n von den beschriebe­nen Risikogrup­pen.

• Hart-, Schnitt- und halbfester Schnittkäs­e: Diese Käsesorten dürfen oberflächl­ich mit Natamycin (E 235) behandelt werden, um den Käse vor unerwünsch­ten Schimmelpi­lzen zu schützen. Ein Beispiel dafür ist Raclettekä­se, wenn er nicht aus Bio-Erzeugung stammt. Nach Aussagen des Bundesinst­ituts für Risikobewe­rtung (BfR) bestehen beim Verzehr aber keine Bedenken. Der Käse müsse allerdings entspreche­nd gekennzeic­hnet sein. Bei unverpackt­er Ware an der Käsetheke sei dann ein Hinweis vorgeschri­eben: „konservier­t“oder „mit Konservier­ungsstoff“.

• Feste und halbfeste Sorten wie Gouda, Leerdammer und Edamer: Sie werden oft mit Wachs, Paraffin oder Kunststoff überzogen, um sie vor Austrocknu­ng und unerwünsch­ter Schimmelbi­ldung zu schützen. Diese künstliche Rinde ist nicht genießbar und muss mit dem Hinweis „Kunststoff­überzug nicht zum Verzehr geeignet“gekennzeic­hnet sein. Im Zweifel oder bei Fehlen des Hinweises fragt man an der Käsetheke nach oder studiert das Etikett. (dpa)

Wie viel Geld braucht man, um ein Haus zu finanziere­n? Ich bin angestellt, Mitte 30, verdiene gut und habe ein wenig gespart.

Zu empfehlen ist einen Grundstock an Eigenkapit­al von mindestens 20 Prozent vom Kaufpreis. Das Geld brauchen Sie, um allein die Erwerbsneb­enkosten wie Grunderwer­bsteuer und Notaroder auch Maklerkost­en zu bezahlen. Zum Eigenkapit­al zählen Spareinlag­en, bezahlte Grundstück­e, aber auch Guthaben in Bausparode­r Riester-Verträgen. Wie viel Geld Sie für Zins und Tilgung zur Verfügung haben, können Sie grob berechnen, indem Sie Ihre regelmäßig­en Einnahmen den Fixkosten inklusive Rücklagen für Urlaub und Unvorherge­sehenes gegenübers­tellen. Was übrig bleibt, könnte in die Finanzieru­ng fließen. Details besprechen Sie mit Ihrer Bank oder Bausparkas­se.

Wie viel Eigenkapit­al empfehlen Sie? Ziel sollte immer sein, den Baukredit möglichst kleinzuhal­ten. Das heißt: So viel eigenes Geld wie möglich in das Vorhaben stecken, vor allem Erspartes, das schnell verfügbar ist oder verfügbar gemacht werden kann. Möglicherw­eise kommt auch eine Erbvorausz­ahlung in Betracht. Verschaffe­n Sie sich einen Überblick über das Geld, das Sie einbringen könnten. 20 oder besser 30 Prozent des Kaufpreise­s sollten es schon sein.

Wir wollen ein Haus kaufen und haben nächste Woche das erste Gespräch mit unserer Hausbank. Haben Sie Tipps für uns? Soll ich der Bank mein gesamtes Eigenkapit­al offenlegen?

Machen Sie vor dem Bankgesprä­ch eine Haushaltsr­echnung. Das heißt, stellen Sie Ihren regelmäßig­en Einnahmen die fixen Ausgaben gegenüber. So ergibt sich eine mögliche Summe für eine Kreditrate. Seien Sie ehrlich, was die Höhe des Eigenkapit­als betrifft. Die Bank kann Sie nicht zwingen, mehr Eigenkapit­al in der Finanzieru­ng

Bonn Die Deutschen lieben Orangensaf­t. Der Durchschni­ttskonsume­nt trinkt jedes Jahr rund sieben Liter – eine Spitzenpos­ition in der Fruchtsaft-Liga. Umso mehr Menschen fragen sich, warum der Saft zuletzt so teuer geworden ist. Die Zwei-Euro-Marke für einen Liter im Handel ist längst geknackt, je nach Marke und Laden können es sogar drei Euro und mehr sein. Innerhalb von zwei Jahren haben sich die Preise einiger Hersteller mehr als verdoppelt. Auffällig ist auch der gewachsene Unterschie­d zum ewigen Rivalen um den Titel „Lieblingss­aft der Deutschen“: Apfelsaft ist meist deutlich günstiger zu haben.

Ausgelöst wurde die Orangensaf­t-Krise von mehreren Faktoren.

einzusetze­n als Sie für richtig oder angebracht halten. Sollte ein Bausparver­trag vorhanden sein, kann es derzeit sinnvoll sein, das Bauspardar­lehen mit in die Finanzieru­ng einzubezie­hen – sofern Sie die Rate tragen können. Möchten Sie ein älteres Haus kaufen, ist ein Gutachten unabdingba­r, auch, was den energetisc­hen Zustand betrifft. Das Angebot, das Ihnen die Bank macht, sollten Sie mit anderen Angeboten vergleiche­n. Manchmal gibt es mehrere Tausend Euro Differenz.

Wir wollen einen alten Bauernhof kaufen. Für die Sanierung müssen weitere 100.000 bis 200.000 Euro zur Verfügung stehen. Was meinen Sie, sollten wir zunächst nur den Kauf finanziere­n und dann erst die Sanierung? Oder sollten wir das Ganze in eine Finanzieru­ng packen?

Sie sollten sich vor allem zunächst mit einem Energieber­ater in Verbindung setzen, der Ihnen einen Sanierungs­fahrplan aufstellen kann. Dann wissen Sie genau, in welcher Reihenfolg­e, was zu machen ist und was es Sie kosten wird. Erst dann würde ich über die Finanzieru­ng nachdenken. Lassen Sie sich von der Bank ausrechnen,

Am meisten Sorgen macht der Branche die sogenannte Gelbe Drachenkra­nkheit, die sich seit Jahrzehnte­n weltweit ausbreitet und auch „Citrus Greening“genannt wird. Für den Menschen ist der Erreger zwar ungefährli­ch, befallene Orangen allerdings macht er ungenießba­r, sodass sich daraus kein Saft mehr gewinnen lässt.

Eines der am härtesten betroffene­n Länder ist Brasilien, und ausgerechn­et von dort kamen bislang bis zu 90 Prozent des in die Europäisch­e Union importiert­en Saftkonzen­trats. Für dieses Vorprodukt wird der Saft nach dem Auspressen der Früchte erhitzt. Durch das Verdampfen verliert er massiv an Volumen. Im Vergleich zum Direktsaft ist dieses Konzentrat dadurch wesentlich kostengüns­tiger zu transporti­eren. Erst vor dem Abfüllen wird es wieder mit Wasser welche Monatsrate Sie für den Kauf aufbringen müssten und in einem zweiten Schritt, welche Rate zur Finanzieru­ng des gesamten Projektes notwendig wäre.

Ich will ein Darlehen aufnehmen, das ich in zehn Jahren zurückgeza­hlt haben will. Die monatliche Belastung läge bei 2000 Euro; ich verdiene gut 3000 Euro netto im Monat. Was meinen Sie?

Da bleibt nicht viel übrig für den Lebensunte­rhalt, unvorherge­sehene Ausgaben oder einen Verdiensta­usfall zum Beispiel wegen Krankheit. Lassen Sie sich eine Finanzieru­ng mit einer längeren Laufzeit, zum Beispiel 20 Jahre, ausrechnen. Dann haben Sie eine geringere monatliche Belastung. Nach der Zinsbindun­g von zehn Jahren haben Sie die Möglichkei­t, das Darlehen komplett abzulösen oder eine größere Sonderzahl­ung zu leisten. So können Sie besser kalkuliere­n und haben finanziell­e Reserven. Diese Variante schließt ein, dass Sie nach der Zinsfestsc­hreibung gegebenenf­alls eine Anschlussf­inanzierun­g über die Restschuld brauchen. Darüber sollten Sie beim Finanzieru­ngsgespräc­h in der Bank unbedingt sprechen.

und natürliche­n Aromen versetzt. Hersteller betonen, dass beide Produkte unter dem Strich zu 100 Prozent aus Früchten bestehen.

Die Preise für Orangensaf­tkonzentra­t werden an der Rohstoffbö­rse gehandelt und erreichten im vergangene­n Jahr ein Allzeithoc­h. Verschärft wurde die Lage dadurch, dass die Krankheit auch im US-Sonnenstaa­t Florida große Teile der Ernte vernichtet hat. Die Erträge fielen so gering aus wie zuletzt in den 30er-Jahren.

Der US-amerikanis­che Markt kompensier­t die Ausfälle im eigenen Land, indem man die Lager in Brasilien leer kauft. Für Europa bleibt wenig übrig und das wichtigste hiesige Anbaugebie­t Spanien ist ebenfalls von der Orangenkra­nkheit betroffen. Sinkendes Angebot bei gleichblei­bender

Unser Nachbar verkauft sein Haus. Wir überlegen, zu kaufen. Was ist für die Finanzieru­ng wichtig?

Zins und Tilgung sollten 40 Prozent des Haushaltsn­ettoeinkom­mens nicht übersteige­n. Neben den Kosten Ihres Lebensunte­rhalts müssen Sie für unvorherse­hbare Ausgaben gerüstet sein.

Häufig heißt es, man solle Finanzieru­ngsangebot­e miteinande­r vergleiche­n. Wie finde ich mich da als Laie zurecht?

Damit Sie nicht Äpfel mit Birnen vergleiche­n müssen, geben Sie den Kreditinst­ituten am besten drei Zahlen vor, auf dessen Grundlage das Angebot erarbeitet wird: Kreditsumm­e, monatliche Rate und gewünschte Zinsbindun­g. Dann brauchen Sie nur die Restschuld nach der Zinsfestsc­hreibung zu vergleiche­n. Das Angebot mit der geringsten Restschuld ist in aller Regel das günstigste.

Diesen Herbst wollen wir ein Haus kaufen. Was ist beim Kredit zu bedenken?

Lassen Sie sich Angebote von verschiede­nen Kreditinst­ituten geben und vergleiche­n Sie. Schauen Sie auch nach, ob mögliche staatliche

Nachfrage bedeutet steigende Preise. Die Zeche zahlen auch Kundinnen und Kunden in Deutschlan­d.

Und die Aussichten sind eher bitter, denn ein Mittel gegen den Befall der Orangenpla­ntagen gibt es bislang nicht, auch wenn sowohl in den Vereinigte­n Staaten als auch in Europa Millionen investiert werden, um daran zu forschen. Der

Es werden ja auch Umbauten am Haus vom Staat gefördert. Worauf muss ich achten?

Dabei handelt es sich um barrierefr­eie Umbauten, vor allem aber um Maßnahmen zur Optimierun­g der Energieeff­izienz wie Dämmung, neue Fenster und neue Heizung. Bevor Sie beginnen, konsultier­en Sie am besten einen Energieber­ater beziehungs­weise einen Fachberate­r für barrierefr­eie Umbauten. Die Förderunge­n sind an Bedingunge­n gebunden. Zu den Modalitäte­n der Förderung für energetisc­he Maßnahmen erkundigen Sie sich unter www.kfw.de oder unter www.bafa.de – dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle.

Ich habe einen Bauernhof geerbt. Die Scheune will ich zu Wohnungen ausbauen. Gibt es dafür eine KfW-Förderung?

Nein, den Umbau unbeheizte­r Nichtwohnf­lächen zu neuen Wohneinhei­ten fördert die KfW nicht. Für die energetisc­he Sanierung des Wohnhauses hingegen könnten Sie eine Förderung von der KfW bekommen. Vor Beginn der Umbauten schauen Sie gemeinsam mit einem Architekte­n oder Bauingenie­ur auf die Gebäude und sprechen im Fall der Sanierung des Wohnhauses mit einem Experten für Energieeff­izienz.

Verband der deutschen Fruchtsaft­industrie rechnet vorerst nicht mit einer Entspannun­g, wie eine Sprecherin auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte. „Die Ware ist knapp und die Rohstoffko­sten steigen. Das heißt: Auch die Verbrauche­r müssen sich darauf einstellen, dass Orangensaf­t teurer wird“, hatte Geschäftsf­ührer Klaus Heitlinger schon im vergangene­n Jahr prognostiz­iert. Er sollte recht behalten. Immer mehr Kunden weichen wegen der großen Preisunter­schiede inzwischen auf Apfelsaft aus. Doch auch hier läuft es nicht rund. Aufgrund unterdurch­schnittlic­her Ernten produziert­en die rund 300 heimischen Hersteller im vergangene­n Jahr laut Verband nur noch 241 Millionen Liter Apfelsaft. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es noch 401 Millionen Liter gewesen.

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Foto: Christin Klose, dpa Orangensaf­t wird gerade immer kostspieli­ger.

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