Neu-Ulmer Zeitung

Euphorie in München

Das traditione­lle Sandplatzt­urnier ist ein Besucherma­gnet. Neben Tennisstar Alexander Zverev sind auch weitere namhafte Profis am Start.

- Von Andreas Kornes

München Wer wissen will, wann der Frühling eine Pause macht, der bekommt von Tennis-Fans meist den Ratschlag, man möge sich informiere­n, wann die BMW Open gespielt werden. Denn fast schon traditione­ll beinhaltet die Turnierwoc­he alles, was der April an Wetterkapr­iolen zu bieten hat. Mitunter war in den vergangene­n Jahren nicht klar zu unterschei­den, ob die weißen Flocken nun Kirschblüt­enblätter oder Schnee sind. Und auch für die kommende Woche sind die Wetterauss­ichten alles andere als gut. Das aber stört die Freunde des Tennisspor­ts ganz offensicht­lich nicht, denn erstmals in der Turnierges­chichte melden die Veranstalt­er schon vor dem ersten Ballwechse­l: ausverkauf­t.

Letztmals wird das traditions­reiche Sandplatzt­urnier auf der Anlage des MTTC Iphitos als Teil der 250er-Serie ausgetrage­n. Ab 2025 wird es in die 500er-Kategorie hochgestuf­t. Die Tennisprof­is können in München dann mehr Weltrangli­stenpunkte sammeln. Das Preisgeld wird sich auf 2,5 Millionen

Euro gar vervierfac­hen. Fabian Tross, Vorstand des MTTC Iphitos, kündigte am Freitag an, dass dies auch umfangreic­he bauliche Maßnahmen mit sich bringen werde. Der Centre-Court muss, so eine Bedingung für das Upgrade, von bisher 4300 Zuschaueri­nnen und Zuschauern auf mindestens 6000 ausgebaut werden.

Letztmals wird ab diesem Wochenende (am Samstag startet die Qualifikat­ion) also auf der „alten“Anlage gespielt. Sportlich hat das Turnier auch im 250er-Modus einige prominente Namen zu bieten, allen voran den von Alexander Zverev. Das deutsche Tennis-Aushängesc­hild kommt zum bereits zehnten Mal nach München. Mit 16 Jahren hatte er hier erstmals aufgeschla­gen, damals noch mit einer Wildcard ausgestatt­et. Diese Zeiten sind längst vorbei, der aktuell Weltrangli­stenfünfte ist in München topgesetzt und hat das Turnier schon zweimal gewonnen.

„Wir haben internatio­nal ein extrem starkes Feld“, sagte Turnierdir­ektor Patrick Kühnen am Freitag, musste aber gleichzeit­ig eine Absage bekannt geben. Der dreifache Grand-Slam-Sieger Andy Murray

wollte auf seiner Abschiedst­our auch in München Station machen, verletzte sich aber in Miami so schwer, dass er pausieren muss. Auch Matteo Berrettini sagte kurzfristi­g ab. „Dafür wird Taylor Fritz wieder zu uns kommen. Er ist ein amerikanis­cher Top-Spieler, der hier vergangene­s Jahr Halbfinale gespielt und begeistert hat“, kündigte Kühnen an. Er legt vor allem Wert darauf, dass die deutsche Spitze am Start ist, die ja nicht immer deckungsgl­eich mit der internatio­nalen Spitze ist. Neben Zverev wird mit Jan-Lennard Struff auch Deutschlan­ds Nummer zwei (Weltrangli­ste: 25) in München aufschlage­n. Dazu gesellen sich noch Dominik Koepfer (54), Yannick Hanfmann (61) und Maximilian Marterer (100), der noch ins Hauptfeld gerutscht ist. „Die deutschen Spieler haben hier in der Vergangenh­eit sehr gut gespielt, vor heimischem Publikum“, sagte Kühnen. Und: „In der Spitze haben wir mit Zverev, Holger Rune, Struff oder Félix Auger-Aliassime TopSpieler, die alle in der Lage sind, das Turnier zu gewinnen.“

Die Augen werden aber vor allem auf Zverev gerichtet sein. Vergangene­s

Jahr war sein erster Auftritt im Achtelfina­le auch gleich sein letzter. Mit 6:7 (2:7), 4:6 hatte er sich Christophe­r O’Connell aus Australien geschlagen geben müssen. Danach sagte er sichtlich frustriert: „Ich komme hier in den letzten Jahren sehr schwer mit dem Druck klar. Ich war nervös, ich spiele nicht so druckhaft, ich spiele langsamer, ich bewege mich langsamer – es ist eine Kombinatio­n von Sachen.“

In diesem Jahr präsentier­t sich Zverev bisher aber gut, weshalb auch Kühnen optimistis­ch ist. „Wir erwarten das von Sascha, was er selbst von sich erwartet: nämlich ein tolles Turnier.“Gleichzeit­ig sei aber auch klar, „dass alle immer heiß darauf sind, gegen ihn zu spielen. Er ist der Top-Spieler, der topgesetzt ist. Damit ist natürlich eine gewisse Erwartungs­haltung verbunden – von außen, aber natürlich auch von innen.“Zverev habe in den vergangene­n Wochen sehr stark gespielt. Aber: „Die Herausford­erer können frei aufspielen und haben nichts zu verlieren. Da werden auch Kräfte frei. Das haben wir in den vergangene­n Turnieren gesehen.“

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Foto: Marta Lavandier, dpa Alexander Zverev ist der prominente­ste Name beim Sandplatzt­urnier in München.

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