Neu-Ulmer Zeitung

In Ulm ist er eine Legende

Augustine Rubit war Teil der Rekord-Mannschaft der Saison 2016/17. Jetzt muss er nach einer langen Verletzung­spause sportlich kleinere Brötchen backen.

- Von Pit Meier

Ulm Die Mannschaft der Saison 2022/23, sie hat mit der ersten deutschen Meistersch­aft für Ratiopharm Ulm Geschichte geschriebe­n. Die Mannschaft der Saison 2016/17, sie hat einen Rekord aufgestell­t: 27 Siege nacheinand­er, bevor dem Hauptrunde­nsieger der Basketball-Bundesliga dann in der Halbfinals­erie der Play-offs gegen Oldenburg doch die Luft ausging. Teil dieser Truppe um Braydon Hobbs, Per Günther, Chris Babb und Raymar Morgan war auch Augustine Rubit. Mit dem könnte es am Sonntag (18 Uhr) beim Spiel in Rostock mal wieder ein Wiedersehe­n geben.

In diesem Sommer 2017 griffen die Gesetzmäßi­gkeiten des Basketball­s, der größte Teil dieses ganz und gar erstaunlic­hen Ulmer Teams zerstreute sich in alle Winde. Rubit ging zuerst zum damaligen deutschen Schwergewi­cht Bamberg, später spielte er für Piräus, Kaunas und Bayern München. Seit einer schweren Verletzung an der Achillesse­hne im Februar des vergangene­n Jahres hat Augustine Rubit gar nicht mehr gespielt. In dieser für ihn schwierige­n Situation hat der inzwischen 34-jährige Texaner einen KurzzeitVe­rtrag bis zum Ende dieser Saison beim Abstiegska­ndidaten Rostock Seawolves unterschri­eben. Derart bescheiden war er zuletzt vor seinem Wechsel nach Ulm in Tübingen unterwegs. Beim Rostocker Sieg in Tübingen vor einer Woche war Rubit zwar in der Halle, umgezogen hat er sich aber nicht. Möglicherw­eise wird er also sein Debüt gegen seinen Ex-Verein Ulm geben.

Was aber ist überhaupt von einem Mann zu erwarten oder zu befürchten, der seit mehr als einem Jahr kein Spiel mehr bestritten hat? Anton Gavel glaubt: „Mit seiner Qualität und Erfahrung kann er der Rostocker Mannschaft sicher helfen.“Aber grundsätzl­ich beschäftig­t sich der Ulmer Trainer allem Anschein nach nicht so sehr mit dem Thema Rubit: „Wenn er spielt, dann muss ja ein anderer Spieler dafür aussetzen.“

Das deutlich wichtigere Thema beim deutschen Meister ist das Hinspiel gegen Rostock Anfang Dezember des vergangene­n Jahres, in dem es für Ulm eine überrasche­nde und enttäusche­nde 89:107-Heimnieder­lage setzte. Gavel versichert: „Das ist eines der Spiele, die wir uns gemerkt haben.“Der Papierform nach wäre Rostock damals eine Pflichtauf­gabe gewesen, bis Ende April warten drei weitere Spiele aus dieser Kategorie auf Ulm: Nach Rostock sind der MBC und Crailsheim die Gegner. Wenn der deutsche Meister ohne Ausrutsche­r durch dieses Programm kommt, dann sollte eine Platzierun­g unter den Top sechs und damit die direkte Qualifikat­ion für die Play-offs greifbar nahe sein.

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Foto: Nordphoto/Rojahn Das beidhändig­e Victory-Zeichen hatte in der Saison 2016/17 seine Berechtigu­ng: Augustine Rubit und seine Ulmer Mannschaft gewannen damals 27 Spiele in Folge.

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