Neu-Ulmer Zeitung

Gutscheine sollen Ortsmitte beleben

Roggenburg­er Räte wollen etwas gegen Leerstände tun

- Von Manuela Rapp

Roggenburg Wie kann man Roggenburg­s Ortskern beleben? „Um Entwicklun­gen im Baubereich, vor allem in historisch­en Ortskernen, die schwierig sind, entgegenzu­wirken, hat der Regionalma­nager der Ile Iller-Roth-Biber, Andreas Probst, weitere Bausteine entwickelt.“Das waren die einführend­en Worte von Roggenburg­s Bürgermeis­ter Mathias Stölzle zum Thema „Kommunale Förderprog­ramme“im jüngsten Gemeindera­t.

Die Ile-Gemeinden sehen in einer Aktivierun­g von Leerstände­n und Baulücken „das Fundament für eine flächen- und kostenspar­ende Siedlungse­ntwicklung sowie einer effiziente­n Ausnutzung der Infrastruk­tur in den Gemeinden.“Dies habe zentrale Bedeutung für die Belebung der Ortskerne, schreibt die Verwaltung dazu als Hintergrun­dinformati­on in ihren Sitzungsun­terlagen.

Ein Baustein ist die Förderung einer Erstbauber­atung bei einem Architektu­rbüro. Dafür, warb der Verwaltung­schef, solle es Beratungsg­utscheine für bis zu fünf Beratungss­tunden plus Dokumentat­ion im Wert von 600 Euro geben. „Drei Büros, die alle große Erfahrung mit Städtebaup­lanung haben, würden das machen“, ging Mathias Stölzle ins Detail. Den Beratungsg­utschein nannte er „ein niedrigsch­welliges Angebot.“Im aktuellen Haushalt seien dafür noch keine Mittel eingeplant, fügte er hinzu.

„Wir wollen im Innenberei­ch mehr Innenentwi­cklung“, erklärte der zweite Bürgermeis­ter und Gemeindera­t Johannes Schmid. Es handle sich um standardis­ierte Beratungen. „Ein interessan­tes Angebot.“Vielleicht könnten die Architekte­n dabei eine Art Kanal sein. Sein Kollege Thomas Franke dagegen befand: „Ich möchte nicht noch mehr Fördertöpf­e.“Er glaube nicht, dass jemand wegen der 600 Euro hohe Investitio­nen vornehmen werde. „Ein Haus wird deswegen nicht gebaut“, pflichtete ihm Andreas Bader bei. „Wenn so eine Beratung einen guten Impuls gibt, um Leerstände aufzuheben, dann sollten wir es ausprobier­en“, riet der dritte Bürgermeis­ter Joachim Graf. „Da vergeben wir uns nichts.“Er glaube aber nicht, dass dadurch große Effekte ausgelöst würden.

Mit zwei Gegenstimm­en beschloss das Ratsgremiu­m, dem Vorschlag von Bürgermeis­ter Mathias Stölzle nachzukomm­en, und insgesamt vier Gutscheine im Haushalt 2025 einzuplane­n. „Sie werden die Ansprüche erfüllen“, meinte der Ortschef. Die Verwaltung wird nun die Förderrich­tlinien dazu ausarbeite­n.

Für eine ebenfalls von Andreas Probst ausgearbei­tete Förderrich­tlinie zur Aktivierun­g von Leerstände­n und Baulücken und der damit einhergehe­nden Förderung von Baumaßnahm­en sahen weder der Bürgermeis­ter noch die Gemeinderä­te einen finanziell­en Spielraum und folgten damit einem Beschlussv­orschlag der Verwaltung.

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Foto: Manuela Rapp (Archivbild) Der Roggenburg­er Gemeindera­t hat über Maßnahmen gegen Leerstände im Ortszentru­m gesprochen.

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