Ausstellung im Waldpavillon zeigt, wie Nachtfalter leben
In Roggenburg bietet die Ausstellung „Nachtfalter – Funkeln im Dunkeln“Einblicke in die Lebenswelt der Nachtfalter.
Roggenburg Die neue Ausstellung „Nachtfalter – Funkeln im Dunkeln“in dem kleinen Pavillon des Walderlebniszentrums Roggenburg birgt ein dunkles Geheimnis: Der größere Teil des Raumes ist von einem schwarzen Tuch umgeben, das kein Sonnenlicht einlässt. Die großen und kleinen Besucher dürfen aber durch einen schmalen Schlitz eintreten – und tauchen so mit zwei Schritten in die Lebenswelt einer sonst wenig beachteten Art ein: in die der Nachtfalter.
Der Leiter des Walderlebniszentrums Albin Huber erläutert, dass genau das das Ziel der Ausstellung sei: Arten des Ökosystems Wald, die leicht übersehen werden, einmal „ins Licht“zu rücken. Von den 3700 Schmetterlingsarten bilden Nachtfalter mit 3500 die große Mehrheit. Ein Unterscheidungsmerkmal sind die Fühler, diese sind im Unterschied zu der Tagesgenossen am Ende nicht „verdickt“. Und statt bunter Flügel sichern ihre unscheinbaren Tarnfarben ihr Überleben, wenn sie sich tagsüber von ihrer nächtlichen Arbeit ausruhen. So bilden etwa die Flügel des Nagelfleck-Falters ein Muster, das Ähnlichkeiten mit dem Gesicht einer Eule aufweist – und so abschreckend auf Fressfeinde wirkt.
Machtlos sind die Tarnversuche allerdings gegen die drei großen Gefährdungen dieser Tiergattung: Klimawandel, Umweltgifte – und Lichtverschmutzung. Ursprünglich
diente der Mond als Navigationshilfe bei den Ausflügen – nun ziehen die Lichter der Städte die Falter an, die beim Flug um die Straßenbeleuchtung meist ein frühes Ende finden. Dies kann in dem abgedunkelten Teil des Pavillons nicht passieren. In dem verhüllten Raum muss sich das Auge erst an die durch Schwarzlicht angestrahlten Falter gewöhnen, die dort in Form von gezeichneten Figuren den nächtlichen Lebensraum nachbilden und jüngere Besucher vielleicht an einen kleinen magischen Wald mit „Schauderfaktor“erinnern.
Im hellen Teil der Ausstellung gibt es Informationen und Aushänge zu einzelnen Falterarten, die von Sarah Kolmeder liebevoll illustriert wurden. Kolmeder ist eine
Mitarbeiterin des SteigerwaldZentrums in Oberschwarzbach, von dem die Exponate entliehen wurden. Mit einem Quiz kann man am Schluss des Rundgangs das neu erworbene Wissen überprüfen.
Natürlich kann vor Ort auch gezeichnet und gemalt werden – rund um das schwarze Tuch sind Leinen gespannt, an denen die kleinen Künstlerinnen und Künstler ihre Ergebnisse präsentieren können.
Die Ausstellung kann ab sofort besucht werden und dauert bis zum 29. September 2024. Geöffnet ist täglich, auch an den Wochenenden, von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Ort: Waldpavillon, Parkplatz 3 (Hauptstraße) auf dem Klostergelände.