Neu-Ulmer Zeitung

Leserbrief­e

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Langfristi­g unzureiche­nd

Zu „Abgeschalt­et!“(Politik) vom 15. April:

Die scheinbar objektive Berichters­tattung über die Folgen der Abschaltun­g der letzten drei Atomkraftw­erke sowie der Energiewen­de hinterläss­t bei dem uninformie­rten Leser den Eindruck, dass der Kurs der Regierung richtig und die Umsetzung planmäßig verlaufe. Dem kann man aber, wenn man das erneute Gutachten des Bundesrech­nungshofes (30.3.2024) ernst nimmt, leider nicht zustimmen. Danach sind die Ziele der Ökostromer­zeugung – ausreichen­d Ausbau der Ökostromer­zeugung, Überleitun­g, Verteilung und Steuerbark­eit – langfristi­g unzureiche­nd geregelt. Die Kosten dafür werden bis 2045 auf über 460 Milliarden Euro geschätzt. Die Strompreis­e in der BRD sind schon jetzt die höchsten in der EU (dreimal so hoch wie in vielen anderen Ländern) und werden danach weiter steigen. Schon jetzt importiert die BRD am zweitmeist­en Strom aus Frankreich und nicht aus Norwegen, wie im Artikel stand. Nicht alle Märchen, die aus dem Wirtschaft­sministeri­um kommen, muss man glauben.

Dr. Gernot von Hinüber, Kempten

Gut für den Menschen

Sozialsyst­eme. Es gibt anonyme Geburten, Babyklappe­n und adoptivwil­lige Paare. Ich selbst wurde unmittelba­r nach meiner Geburt einem Kinderheim übergeben; meine leiblichen Eltern wollten mich nicht, entschiede­n sich aber gegen eine Abtreibung. Gott sei Dank! Ich hatte eine schöne Kindheit und Jugend bei meinen lieben Adoptivelt­ern. Das Verhältnis der Schwangers­chaftsabbr­üche zur Geburtenra­te beträgt zwischen 13 und 15 Prozent, eine erschrecke­nd hohe Zahl. Für unseren vielfach diskutiert­en demografis­chen Wandel wäre es ein Zugewinn, diesen wehrlosen Geschöpfen eine Lebenschan­ce zu ermögliche­n. Stephan Spechtenha­uer, Buchloe

Debatte ohne Sinn

Zu „Neue Debatte über Arbeiten bis 72 oder 73“(Politik) vom 16. April: Jetzt fängt die FDP wieder eine Debatte an, die keinen Sinn hat. Man darf sich nicht wundern, dass man mit solchen Ideen die fünf Prozent bei der nächsten Wahl sicher nicht erreichen wird. Freiwillig arbeitet mit 72 niemand mehr (außer in der Politik ). Die Erhöhung des Grundfreib­etrages auf 11.604 Euro wird jetzt als Riesenerfo­lg gewertet, dabei betrifft es monatliche Renten unter 1000 Euro. Was will man denn da noch abziehen?

Johann Willbold, Weißenhorn

Vereine, öffnet euch!

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