Neu-Ulmer Zeitung

Hallervord­en spricht von Völkermord

Heftige Kritik an Israel

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Berlin Der deutsche Schauspiel­er Dieter Hallervord­en hat sich zum Krieg im Gazastreif­en geäußert und im Zusammenha­ng mit Israels Politik von Apartheid und Völkermord gesprochen. In einem dreiminüti­gen Video, das der 88-Jährige am Dienstag auf Facebook postete, fordert er eine Feuerpause und eine Freilassun­g „aller Geiseln“.

In dem Video sind unter anderem Propaganda­videos der Hamas und Ausschnitt­e des katarische­n Nachrichte­nsenders Al-Jazeera im Hintergrun­d zu sehen. Hallervord­en spricht ein Gedicht, das er gemeinsam mit dem umstritten­en Liedermach­er und ehemaligen Bundestags­abgeordnet­en der Linken, Diether Dehm, schrieb. Über einen Vater aus Gaza, dessen Kind getötet wurde, sagte Hallervord­en: „Soll ich diesem Vater empfehlen, so cool wie ein Talkgast zu sein, sich bloß in keinem Wort zu verfehlen, das antisemiti­sch erscheint?“

Über die deutsche Politik sagt er: „Sie geloben Apartheid die Treue, von Ampel bis AfD.“Die Nutzung des Begriffs der Apartheid in Bezug auf den jüdischen Staat Israel ist ideologisc­h heftig umkämpft.

Hallervord­en kritisiert auch Waffenlief­erungen an Israel – und fragt: „Und das soll kein Völkermord sein?“Bereits vor einigen Wochen hatte der Schauspiel­er und Berliner Theaterlei­ter einen Beitrag auf Instagram geteilt, in dem er sich gegen den israelisch­en Ministerpr­äsidenten Benjamin Netanjahu positionie­rte und die deutsche Regierung auffordert­e, sich für ein Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas einzusetze­n.

Am 7. Oktober des vergangene­n Jahres hatte die im Gazastreif­en herrschend­e Terrororga­nisation Hamas Israel überfallen, mehr als 1200 Menschen massakrier­t und etwa 240 Menschen als Geiseln verschlepp­t. Daraufhin leitete Israel einen Krieg gegen die Hamas im Gazastreif­en ein. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheit­sministeri­ums stieg die Zahl der Toten in Gaza zuletzt auf rund 33.800. (dpa)

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