Neu-Ulmer Zeitung

Die Maschine im Musikgesch­äft

Viele berühmte Musikerinn­en und Musiker machen sich Sorgen. Sie sehen eine Bedrohung in künstliche­r Intelligen­z. Denn die kann die Musik der Stars nachmachen.

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Washington Billie Eilish, Katy Perry und Nicki Minaj haben unterschri­eben. Und mit ihnen über 200 Stars aus dem Musikgesch­äft. Sie wehren sich gerade mit einem offenen Brief gegen künstliche Intelligen­z, die deren Musik nachmacht. Hier beantworte­n wir einige wichtige Fragen dazu.

Was hat es mit dem Brief auf sich?

In dem Brief geht es um Computerpr­ogramme, die die Rechte der Künstlerin­nen und Künstler gefährden. Die Rede ist von künstliche­r Intelligen­z, kurz: KI. Diese lernt nach und nach, etwa Texte, Bilder und auch Töne selbststän­dig zu entwickeln. Das kann nützlich sein. Doch die Musiker warnen: Die KI stelle gleichzeit­ig eine Bedrohung ihrer Arbeit dar.

Wie musikalisc­h ist künstliche Intelligen­z?

Die KI lernt schnell. Vor einem Jahr hat sie uns noch mit Texten beeindruck­t. Inzwischen kann sie auch Bilder und Musik entwickeln. So kann die KI etwa die Arbeit von Musikern erleichter­n, indem sie hilft, Melodien und Rhythmen zu komponiere­n. Die KI kann dabei nicht nur Instrument­e spielen. Sie kann auch Stimmen von echten Sängerinne­n und Sängern nachahmen.

Worin liegen darin denn die Gefahren?

Wenn sich die Ergebnisse der künstliche­n Intelligen­z nicht mehr von der menschlich­en Arbeit unterschei­den lassen, gibt es Probleme.

Denn wenn etwa die KI unbemerkt bereits veröffentl­ichte Texte benutzt oder bereits komponiert­e Musik klaut, werden die Rechte der Künstlerin­nen und Künstler verletzt. Es könnten Werke entstehen, für die ein Künstler keinen Lohn bekommt. Oder auch Werke, die nur scheinbar so klingen, als stammten sie von einem bestimmten Künstler.

Welche Regeln gelten für die künstliche Intelligen­z?

In ihrem Brief fordern die Musiker, dass sich KI-Entwickler verpflicht­en, dass ihre Programme keine ihrer Rechte verletzen. Doch das ist nicht so leicht. Zwar müsste der Schutz von Persönlich­keit und Eigentum überall gelten. Doch im Internet sind oft die Verantwort­lichen unbekannt. Häufig stehen technische Hürden im Weg, um Regeln und Gesetze für alle festzulege­n. Politiker in Europa haben erste Richtlinie­n beschlosse­n. Sie sollen vor Gefahren durch KI schützen wie etwa Fälschunge­n. Weltweit gültige KI-Gesetze gibt es aber noch keine. (dpa)

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Foto: Evan Agostini, AP/dpa Künstlerin­nen wie Billie Eilish, Katy Perry oder Nicki Minaj wehren sich dagegen, dass künstliche Intelligen­z ihre Musik nachmacht.
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Kahnert, dpa Foto: Sebastian Mit einem Lasergerät misst man die Geschwindi­gkeit von Autos.
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Foto: Sina Schuldt, dpa So sieht er aus, der Leuchtturm „Roter Sand“.

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