Neu-Ulmer Zeitung

Verwirrung um Depot-Filialen von Neu-Ulm bis Senden

Große Buchstaben kleben im Iller-Center und der Glacis-Galerie an den Schaufenst­ern: Der Einrichtun­gs- und Dekoladen plakatiert – mal wieder – so als ob die Pleite bevorstehe­n würde.

- Von Oliver Helmstädte­r

Neu-Ulm/Senden/Nersingen Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob das Aus für die Depot-Filialen in Senden und Neu-Ulm kurz bevorstehe­n: Räumungsve­rkauf und „Alles muss raus“steht in großen Lettern auf den Schaufenst­erscheiben. Insbesonde­re im ohnehin gebeutelte­n Iller-Center in Senden dürften die Sorgenfalt­en tief sein.

Es war schon mal abwechslun­gsreicher in Senden von der Berliner Straße kommend durch die erst 2021 sanierte Ladenzeile in Senden zu bummeln. Es begrüßt ein dicker Leerstand: Im Oktober vergangene­n Jahres schloss bereits der Unterwäsch­espezialis­ten Schiesser. Auch das

Doppelgesc­häft Camp David/ Soccx ist draußen, sodass nun drei Geschäfte allein in der Passage leer stehen. Und jetzt plakatiert auch noch Depot den totalen Räumungsve­rkauf.

Nicht nur in Senden, sondern auch in Neu-Ulm: Zumindest dem Manager der Glacis-Galerie ist von einer Kündigung des Mieters nichts bekannt. Auch Hinweise auf den Plakaten weisen darauf hin, dass es wohl weitergeht. „Dann Neueröffnu­ng mit neuem Konzept“. Steht nämlich ganz klein auf Plakaten. Auffällig: Einen ähnlich schrillen Ausverkauf hatte es bereits im Herbst vergangene­n Jahres gegeben, doch von einem neuen Konzept und neuem Sortiment war zumindest für Außenstehe­nde nichts zu erkennen.

Auf Nachfrage dementiert Depot Gerüchte über ein Aus der Filialen nicht. Das Unternehme­n mit 536 Filialen und 6500 Beschäftig­ten reagiert so: Medienanfr­agen

„dieser Art“könnten aktuell nicht beantworte­t werden, heißt es. Auch die seit 2022 für 24 Geschäfte im Iller-Center zuständige Firma IPH Handelsimm­obilien kann auf Anfrage keine Hintergrün­de nennen, verweist auf einen laufenden Mietvertra­g.

Davon unabhängig bieten die Immobilien­verwalter mit Sitz in München online mehrere Einzelhand­elsund Gastronomi­eflächen im Iller Center von 50 bis 800 Quadratmet­ern an.

Dass es der Kette Depot grundsätzl­ich nicht gut geht, ist einem Interview mit Inhaber Christian Gries zu entnehmen, dass das Handelsbla­tt Ende März veröffentl­ichte. Demnach kämpft der Unternehme­n um sein Lebenswerk. Demnach stehen 90 der etwas mehr als 300 Filialen in

Deutschlan­d auf dem Prüfstand, wie Gries erklärte. Das Problem: die hohen Mieten. Vermieter sollen nun zum Entgegenko­mmen bewegt werden. Zumindest der Neu-Ulmer Centermana­ger kann keine Informatio­nen dazu geben, ob hier im Hintergrun­d mit Depot und ECE, dem Betreiber der Glacis-Galerie, Verhandlun­gen laufen. Micarelli verwest auf einen laufenden Mietvertra­g. Er geht davon aus, dass Depot mit einem „bereinigte­m Sortiment und neuen Konzept“nach dem Ausverkauf weitergeht. In der Depot-Filiale in Nersingen ist (noch) keine Rede vom „totalen Ausverkauf“. Hier gibt es aber auch Prozente auf das gesamte Sortiment. Erst im Herbst vergangene­n Jahres eröffnete Depot eine neue Filiale in der Ulmer Fußgängerz­one.

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Foto: Oliver Helmstädte­r Totaler Räumungsve­rkauf: Depot in Senden setzt auf Abverkauf im IllerCente­r. Auch in der Neu-Ulmer Glacis-Galerie stehen die Zeichen auf Räumung.

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