Querspange: Wöhner zweifelt die Zahlen an
Der Stadtrat lässt den Beschluss zur Trasse prüfen
Neu-Ulm Die mögliche Querspange von der B28/B30 zur B10 in NeuUlm ist nach wie vor heftig umstritten. Die Stadt Neu-Ulm will die Freihaltetrasse für die Verbindungsstraße nach Südosten verschieben, um mehr Platz für das Gewerbegebiet Schwaighofen zu haben. Anwohner in Ludwigsfeld sind dagegen, denn dadurch rückt die Trasse näher an den Ortsrand heran. Dazu ist am Mittwoch, 17. April, eine Informationsveranstaltung in der Hochschule geplant, bei der sich Bürger zu Wort melden können. Der Stadtrat hat bereits im Februar einen Beschluss gefasst. Doch den lässt Karl-Martin Wöhner (Bürgerliste) nun von der Rechtsaufsicht überprüfen. Er sagt: „Die Stadträte wurden falsch unterrichtet.“
Ihm geht es dabei um den Flächenverbrauch durch die verschiedenen Varianten der Freihaltetrasse. Seiner Auffassung nach sind die Zahlen in der Sitzungsvorlage falsch. Dort werde für die überarbeitete Variante eine Verkehrsfläche von 12,7 Hektar angenommen, was 0,8 Hektar mehr wären als bei der alten Freihaltetrasse. Zugrunde gelegt wurde dabei ein Straßenquerschnitt von 28 Metern. Wöhner geht jedoch davon aus, dass die Querspange, wenn sie denn gebaut wird, 31 Meter breit sein wird. Und dann betrage der Mehrverbrauch nicht 0,8, sondern 4,7 Hektar. Deshalb soll jetzt das Landratsamt Neu-Ulm den Stadtratsbeschluss vom Februar prüfen. Wöhner geht davon aus, dass der Stadtrat bei einer richtigen Flächenberechnung anders entschieden hätte. „Es geht um Fakten“, sagte er gegenüber unserer Redaktion. Wöhner will sich zudem über Stadtbaudirektor Markus Krämer beschweren. Denn der hatte ihm in öffentlicher Sitzung vorgeworfen, falsche Behauptungen aufzustellen. „Das ist eine Unverschämtheit“, so Wöhner. „Das lasse ich mir nicht gefallen. Man kann anderer Meinung sein, aber nicht jemanden so abkanzeln.“Er prüfe eine Dienstaufsichtsbeschwerde. (Foto: Alexander Kaya, Archivbild)